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Frankfurter holten den Emmy

Foto: Hamerski

Die Frankfurter Effekte-Spezialisten von Pixomondo sind derzeit in aller Munde. Denn in diesem Jahr konnten sie gleich zwei der begehrtesten internationalen Film- und Fernsehpreise mit nach Hause nehmen. Im Februar erhielten die Frankfurter den Oscar für ihre Arbeit am Film "Hugo Cabret", und jetzt folgte der Emmy für die Serie "Game of Thrones".

Die Frankfurter Effekte-Spezialisten von Pixomondo sind derzeit in aller Munde. Denn in diesem Jahr konnten sie gleich zwei der begehrtesten internationalen Film- und Fernsehpreise mit nach Hause nehmen. Im Februar erhielten die Frankfurter den Oscar für ihre Arbeit am Film "Hugo Cabret", und jetzt folgte der Emmy für die Serie "Game of Thrones".


Schwer liegt sie in der Hand, die Trophäe. Sven Martin und sein Kollege Chris Stenner haben sie sogar schon einmal gewogen. Genau 3,1 Kilo brachte der "Emmy" auf die Waage. Doch nicht nur die goldene Statue haben die beiden aus den USA mitgebracht, die glamouröse Preisverleihung ist für die beiden Animationsspezialisten der Frankfurter Firma Pixomondo auch ein besonderes Erlebnis gewesen. "Da musste dann natürlich auch ein Smoking her", verrät Sven Martin, der lässig in T-Shirt, Jeans und Turnschuhen durch das weitläufige Großraumbüro schlendert.


Doch so entspannt wie heute wird er nicht gewesen sein an dem Abend der 64. Emmy Awards in Los Angeles. Denn der Sprung über den Großen Teich bedeutete gleichsam eindrucksvolle Momente, die die beiden so schnell nicht vergessen werden. "Wir haben Gespräche geführt, mit Leuten, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, wie Lost-Schauspielerin Evangeline Lilly", verrät Chris Stenner. Bis zuletzt wussten die Frankfurter nicht, ob sie den amerikanischen Fernsehpreis erhalten würden. "Man erfährt wirklich nichts", so Martin. Doch am Schluss standen die beiden dann mit dem Rest des Teams auf der schillernden Showbühne. "Wir haben dann, obwohl es drei Uhr nachts war, gleich zu Hause Bescheid gegeben, natürlich waren alle total aufgeregt", sagt Martin, und man merkt ihm seine Begeisterung immer noch an.


Ausgezeichnet wurden die kreativen Köpfe für ihre Arbeit an der britischen TV-Serie "Game of Thrones" – genauer für die Computeranimation von Drachen. Die sehen dann auch wirklich sehr real aus, als Sabrina Gerhardt, Executive Producerin bei Pixomondo, die Szene am Computer vorspielt. Ein wenig wie eine Kreuzung aus Echsen und Dinosauriern, aber wirklich täuschend echt kommen die Wesen daher, die da eine der Leinwanddarstellerinnen bedrohen. In einer solchen Szene stecken Stunden aufwendiger Computertechnik. Dabei werden Teile des menschlichen Körpers, auf dem beispielsweise eine der Drachenfiguren sitzt, virtuell rekonstruiert, um so die Fantasiegestalt genau einpassen zu können. "Eine Sequenz von vier Sekunden bedeutet etwa vier bis fünf Wochen Arbeit", sagt Sven Martin.


Pixomondo wurde nicht zum ersten Mal ausgezeichnet, bereits zu Beginn des Jahres erhielt das Unternehmen, das weltweit vertreten ist und in Deutschland noch vier weitere Standorte hat, den Oscar für die Arbeit am Scorsese-Film "Hugo Cabret". "Solche Preise öffnen Türen, haben aber auch negative Konsequenzen, dann nämlich, wenn Werbekunden vermuten, unsere Preise seien zu hoch, eben weil wir die Auszeichnungen erhalten haben", verrät GeschäftsführerChristian Vogt. "Wir arbeiten allerdings nicht nur im Hinblick auf Preise", sagt er. Das nächste Projekt steht schon vor der Tür: Pixomondo wird für Tom Cruises neuen Blockbuster "Oblivion" im Einsatz sein. cal

(cal)

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