Frankfurt - Von Caroline Lang Dedic Max Mutzke präsentierte am vergangenen Pfingstwochenende im Luxushotel Hessischer Hof Jazzsongs vor einem erlesenen, kleinen Publikum. Vor dem Konzert traf Regiomelder den smarten Sänger zu einem Interview und erfuhr Interessantes über seinen ursprünglichen Berufswunsch und Missverständnisse im Hause Mutzke.
Äußerlich hat er sich nicht wirklich verändert, seit dem Grand Prix vor neun Jahren - Max Mutzke trägt immer noch gerne Mützen, kommt durch und durch lässig daher und wirkt sehr unkompliziert. Doch in seinem Leben hat sich einiges getan seitdem er als Protegé von Stefan Raab beim Eurovision Song Contest für Deutschland antrat. Anstelle sonniger Gute-Laune-Radio Songs präsentiert der 31-Jährige jetzt Jazz der vom Twen bis zum Oldie bewegt und Konzert-Orte sind eben nicht mehr nur Hallen, in denen sich Studenten tummeln, sondern erlesene Festsäle wie heute im Hessischen Hof in Frankfurt.
„ Ich fühle mich privilegiert"
Der Weg zurück zum Jazz ist für Max eine ganz natürliche Angelegenheit: „Ich habe Jazz schon immer geliebt", sagt er „und irgendwann hatte ich das Gefühl ihn verraten zu haben, denn Jazz ist etwas, das das momentane Gefühl unheimlich gut wiedergibt." Und man merkt wenn er über die Essenz der Musik sprechen darf, dann kommt Leidenschaft auf. „Ich fühle mich privilegiert, genau das jetzt machen zu dürfen, eben diese Musik.", sagt er und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Das bedeutet auch: Stefan Raab als Produzent - das ist schon sehr lange vorbei. Auch wenn viele, die Mutzkes musikalischen Weg nicht verfolgt haben, beide immer noch automatisch in einen Topf werfen. „Wir haben immer noch Kontakt, treffen uns auch und er kommt zu Konzerten, aber meine Musik produziere ich selbst", kommt es bestimmt von Max, bei dem auch kurz vor dem Soundcheck so etwas wie Lampenfieber nicht aufzukommen scheint. Er wird heute Abend vor 140 erlesenen Gästen spielen - das Konzert ist ausverkauft. „Ich mag diesen kleinen Rahmen. Allerdings muss es nicht sein, dass Gäste so viel für Karten bezahlen wie hier, wir spielen ebenso gerne vor einem Publikum, das nur die Hälfte für die Karte bezahlt hat."
„ Meine Kinder bekommen natürlich etwas von meinem Musikerleben mit"
Max selbst war schon früh auf Konzerten unterwegs. Erstaunlicherweise war es nicht die künstlerisch vorgeprägte Mutter, die ihn als Schauspielerin an die Musik herangeführt hat, sondern der Vater, der trotz seines eher rationalen Berufes als Gynäkologe mit Max zu Konzerten fuhr. Da änderte sich dann vielleicht schon ein wenig der Berufswunsch des Teenagers, der sich eigentlich vorgenommen hatte Gynäkologe zu werden. „Ich finde es ist ein wunderbarer Beruf, Frauen durch die Schwangerschaft zu begleiten und ich wollte immer Gynäkologe werden", schwärmt der Familienvater und Ehemann vom Arztberuf. Max lebt glücklich mit seiner eigenen Familie und schafft es, das Privatleben mit seinen Touren zu vereinbaren „Meine Kinder bekommen natürlich etwas von meinem Musikerleben mit", berichtet er und führt fort, „wir versuchen einfach vor manchen Auftritten Familienurlaub damit zu kombinieren." Allerdings gab es am Anfang noch einige Missverständnisse in der Familie Mutzke: Der Papa war so viel unterwegs, dass die Kids ein wenig durcheinander kamen: „Die ersten Jahre dachten sie ich arbeite am Flughafen", sagt Max nippt an seinem Wasser und lächelt.