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Captain Kirk & Co. landen in Frankfurt - Messe wird zur Trekkie-Pilgerstätte

Frankfurt - Von Caroline Lang-Dedic - „Der Weltraum, unendliche Weiten....", na kennen sie das noch? Fast fünfzig Jahre ist es her, dass James Tiberius Kirk und seine Crew erstmals ferne Galaxien entdeckten. Die Faszination Star Trek ist seit dem ungebrochen und wird durch Serien, Kinofilme und nicht zuletzt den Fan-Kult am Leben erhalten. Am vergangenen Wochenende verwandelte sich die Halle 3 der Frankfurter Messe in ein Eldorado für alle, die den Zeiten nachtrauern als die Abenteuer von Captain Kirk und seinen Nachfolgern wie Captain Picard noch über die Bildschirme flimmerten.


10.000 Besucher aus allen Teilen Europas kamen zum Destination Star Trek Event. Für eingefleischte Fans der Weltraum-Abenteuer der Enterprise und ihrer Besatzung bot sich die Gelegenheit, den Stars von damals in Diskussionsrunden Fragen zu stellen, andere „Trekkies" aus der ganzen Welt zu treffen und vor allem Autogramme ihrer Lieblinge zu erstehen oder sich vor Originalkulissen mit dem ein oder anderen, mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen, Schauspieler ablichten zu lassen. Bereits bevor sich die Türen zur Messehalle öffnen bilden sich lange Schlangen. Viele der Besucher sind recht normal gekleidet, doch auch echte Trekkies im Fan-Outfit sind unterwegs. Sie tragen die Enterprise-Uniform am Leib oder haben sich Vulkanier-Ohren angeklebt, ganz so wie TV-Legende Mr. Spock alias Leonard Nimoy. Viele von ihnen haben eine weite Reise angetreten und kommen extra aus England oder Frankreich in die Mainmetropole, nur, um ihren Idolen nah zu sein. Internationale Fan-Medien beispielsweise aus den USA haben ihre Reporter entsendet.


Für die Besucher ist die Star Trek Destination allerdings eine kostspielige Angelegenheit. Die Tickets fürs Event liegen bei 35 bis über 3000 Euro alles inklusive. Bei vielen Events wird ein Zusatzbeitrag fällig und Autogramme werden extra berechnet. Bis zu 50 Euro kostet eine Unterschrift genauso wie die Möglichkeit, einen Schnappschuss mit Captain Kirk alias Wiliam Shatner oder Brent Spiner, der in „Star Trek - The Next Generation" den Androiden Data verkörperte, mit nach Hause zu nehmen. Auch ein Darsteller der neuesten Leinwand-Adaptionen gibt sich die Ehre: Der Neuseeländer Karl Urban, bekannt als die neue „Pille", ist vor Ort. „Ich war selbst als kleines Kind ein Fan von Raumschiff Enterprise", erzählt der 41-Jährige. Außerdem verrät er, dass es 2016 ein neues, aufwendiges Kinoabenteuer der Star Trek Crew geben werde. Dann wird Chris Pine zum dritten Mal die Geschicke der Enterprise lenken und wieder in die Fußstapfen von William Shatner treten.


Der 82 Jahre alte Schauspiel-Veteran ist der Stargast der Veranstaltung. Ihm scheint Frankfurt zu gefallen. „Es ist eine bedeutende Stadt. Ich freue mich hier zu sein", sagt er. Der Hammering Man an der Messe gefällt Shatner. „Vielleicht drehe ich ja einmal vor dieser Statue, wer weiß", sagt er bei der Pressekonferenz zur Eröffnung. Auf die Frage ob er schon einmal den Astronauten Neil Armstrong getroffen habe, scherzt er dann auch: „Ich habe ihn auf dem Mond willkommen geheißen."Das ist Shatner, wie man ihn aus Serien wie „Boston Legal" kennt: schlagfertig, kernig und lustig, auch wenn man ihm heute den Jet-Lag etwas anmerkt. Der Ladykiller Captain Kirk ist den Fans zwar noch in guter Erinnerung aber Shatner selbst kann sich selbst auf der Brücke nicht mehr ganz so gut vorstellen. In den aktuellen Produktionen an der Seite des neuen Weltraum-Kommandeurs Pine sieht er sich dann auch nicht wirklich: „Mich in diesen Plot hineinzuschreiben würde irgendwie keinen Sinn machen", sagt der Kanadier. Da dreht er lieber Dokumentationen oder schreibt Bücher.

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