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„Finanziell wertlos“: Berliner Musiker setzt mit 29-Sekunden-Songs ein Zeichen gegen Spotify und Co.

Foto: Sven Darmer

Streamingdienste sind die Gewinner der Pandemie. Mit seinem Debütalbum will Valentin Hansen darauf aufmerksam machen, dass diese Künstler:innen kaum an ihren Einnahmen beteiligen.


Wenn Valentin Hansen die Statistik seines neuen Albums checkt, steht da: nichts. Keine neuen Aufrufe, null Cent verdient. Das liegt nicht etwa daran, dass Valentin Hansen keine Fans hätte. Sein neues Album soll kein Geld einspielen. Acht Songs hatte er dafür ursprünglich produziert – und vor der Veröffentlichung Mitte August in 30 kleine Audioschnipsel zerschnitten. Spielt man die Tracks nacheinander ab, klingen sie wie acht zusammenhängende Titel. 


Hansen singt mit verzerrter Autotone-Stimme über melancholische Melodien. Erst wenn man genau hinschaut, wird klar, dass sein Albumdebüt anders ist: Maximal 29 Sekunden dauert jeder einzelne Track. Und ist damit eine Sekunde zu kurz, um auf Streamingplattformen wie Spotify berücksichtigt zu werden. Dort zählt ein Titel erst dann als Stream, wenn er für mindestens 30 Sekunden abgespielt wird. Und nur für gezählte Streams bekommen Künstler:innen wie Hansen am Ende Geld.

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