„Yeah, I´ve got the Jewish damage, what the hell do you expect? Thirteen years of Hebrew school and all the slides that they protect," rauscht es am vergangenen Dienstag, 15. August, aus den Musikboxen im Café Livres in Essen. Das Junge Forum der Deutschen Israelischen Gesellschaft (DiG) veranstaltet nicht etwa ein Punkrock-Konzert, sie haben den Journalisten Jonas Engelmann eingeladen. Vor knapp 50 Zuschauer*innen liest er aus seinem neuen Buch Wurzellose Kosmopoliten: Von Golems, Luftmenschen und jüdischer Popkultur. von
Gaustautorin Britta Rybicki
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Gaustautorin Britta Rybicki
Susan Gottlieb aka Phranc gehört mit ihrem Song Take off Your Swastikas zu dem in den 70er Jahren begründeten US-Punk. „Der ein ganz zentrales Element für die Analyse jüdischer Popkultur ist", sagt Engelmann und nippt an seinem Rotweinglas. „Denn seine Begründer sind Juden und Jüdinnen", ergänzt er. In ihren Liedern erzählen sie von Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden und Fluchterfahrungen ihrer Familien. Selbst die damalige Rückbesinnung auf die Romantik und Naturverbundenheit der Flower-Power-Bewegung lässt die Punkrock-Szene kalt. Sie hat sich ganz bewusst ein musikalisches Genre geschaffen, um wütend zu sein. Auf identitäre und antisemitische Zuschreibungen von außen, mit denen sie sich täglich auseinandersetzen müssen...