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Interkulturelle Abend in Nordend

„Es war ein sehr emotionaler Abend", resümiert Natascha Kauder, die die Grünen im Römer sowohl im Sozial- als auch im Integrationsausschuss vertritt, nach der Veranstaltung. Und emotional fing der interkulturelle Abend, den die Grünen im Nordend am vergangenen Freitag im Café Awake organisierten, auch an. Zu Beginn war der Film „In welche Richtung" zu sehen, der 2015 in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek und dem Jugendhaus Heideplatz entstanden ist und minderjährige Geflüchtete zu Wort kommen lässt. Anschließend präsentierte die junge brasilianische Fotografin Betânia Ramos Schröder sehr beeindruckende Fotos. Zu sehen waren wunderbare Szenen der Willkommenskultur am Frankfurter Hauptbahnhof.

Bilder der Willkommenskultur

Die Bilder wirkten angesichts der heutigen populistischen Debatte um „schnellere Abschiebungen", „Grenzzäune" und „Obergrenzen" sowie Anschlägen auf Asylbewerberheime wie Szenen aus einer vergangenen Zeit, die mit der heutigen Wirklichkeit nicht mehr viel zu tun hat. Es ist nur wenige Monate her, als das weltweit beachtete Engagement der Bürgerinnen und Bürger gegenüber vor Krieg und Terror geflohenen Menschen aus Syrien und vielen anderen Ländern die Nachrichten bestimmten. Es war keine geplante Aktion am Hauptbahnhof, es war Willkommenskultur in aller Spontaneität. Einige fingen an und reichten Essen und Getränke, begrüßten die ankommenden Geflüchteten herzlich, immer mehr Leute kamen hinzu. Die Fotos zeigen viele erschöpfte, aber zugleich auch erleichterte und gerührte Menschen. Ihre Gesichter lassen erahnen, welche Strapazen und Ängste auszustehen waren, bis sie sich nur nach langer Zeit endlich sicher fühlen konnten. „Wir bedanken uns bei Betânia für diese tolle Dokumentation, die Geflüchtete so zeigen wie sie sind: Als Menschen, die in erster Linie Individuen mit Gefühlen sind - und keine graue Masse, die uns bedroht", resümiert Heike Strobel, die als Stadtteilgruppensprecherin der Nordend-Grünen die Veranstaltung moderierte.


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