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Europapokal, China, Rückkehr: Anthony Modeste startet ein neues Kapitel beim 1. FC Köln

Anthony Modeste ist zurück beim 1. FC Köln. Genau der Stürmer also, der dem Verein in der Saison 2016/17 auf dem Platz maßgeblich nach 25 Jahren die Rückkehr auf die internationale Bühne ermöglichte: Mit seinen 25 Toren in der Spielzeit schoss der Franzose die Kölner in die direkte Qualifikation für den Europapokal. Die anschließenden Bilder von Fans, die den Platz stürmten und Modeste auf Händen trugen, werden FC-Fans so schnell nicht vergessen.

Rund einen Monat später ist die Situation um Anthony Modeste am Geißbockheim eine völlig andere: Seine Berater erscheinen beim 1. FC Köln und fordern Honorare für die Vermittlung des Stürmers nach China. Der damalige Manager Jörg Schmadtke ist damit nicht einverstanden und lässt die Situation eskalieren: Ein Transfer kommt nicht zustande.

Wenige Tage später erklärt der Verein die Gespräche mit dem chinesischen Verein Tianjin dann für endgültig gescheitert. Am anschließenden Trainingslager im Juli nimmt der Stürmer nicht teil. Dann geht plötzlich alles ganz schnell: Modeste wechselt nach zwei Jahren bei den Kölnern für rund 30 Millionen Euro nach China. In den Statistikbüchern stehen 40 Tore in 72 Spielen. Damit ist das Kapitel beim 1. FC Köln beendet - vorerst.

Nur wenige Torerfolge in China

Bei seinem Debut in China Ende Juli gegen Yanbian Funde steht Modeste 54 Minuten auf dem Platz, bleibt aber torlos. Es dauert nur rund zwei Monate bis der Stürmer sein Schweigen rund um seinen Transfer nach Fernost bricht.

Gegenüber der „Sport Bild" nennt er Details: „Aus wirtschaftlicher Sicht kann ich die Entscheidung vom FC verstehen. Ich bin nur mit der Ausführung und der Kommunikation des Transfers überhaupt nicht einverstanden gewesen." Außerdem fügt er hinzu, dass er am liebsten in Köln geblieben wäre, es habe aber niemand mehr darüber sprechen wollen. Der FC will die Sache abhaken und widerspricht Modestes Version der Ereignisse hinterher energisch.

Die Bilanz des Stürmers in China ist überschaubar: Unterm Strich stehen am Ende der Saison 2017/2018 vier Treffer in zwölf Spielen auf Modestes Konto. Dann rumort es schließlich auch im neuen Verein des Franzosen. Gerüchte, der Stürmer wolle weg, möglicherweise zurück in die deutsche Bundesliga, machen die Runde. Der 1. FC Köln wiegelt ab: „Für uns ist Anthony Modeste derzeit kein Thema", heißt es damals auf Anfrage von FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.

Seit 2018 bei der U21 im Training

Nach rund einem Jahr löst der Stürmer seinen Vertrag in China wegen angeblich ausstehender Gehaltszahlungen einseitig im Sommer 2018 auf. Der Spieler sieht sich als vereinslos an und kehrt zu seiner Familie nach Köln zurück. Dort hält sich der mittlerweile 30-jährige Stürmer in Absprache mit dem neuen FC-Sportchef Armin Veh bei der U21 des 1. FC Köln fit.

Seine Rückkehr an das Geißbockheim bietet Raum für erneute Rückkehr-Spekulationen. Der Verein stehe nach einem möglichen Auftieg einer Modeste-Rückkehr grundsätzlich offen gegenüber, heißt es von FC-Verantwortlichen. Andere Vereine hingegen wie Schalke 04 und der VfB Stuttgart bekunden hingegen nach und nach offenkundig ihr Interesse an Modeste.

Bis Mitte November der 1. FC Köln überraschend wieder ins Spiel kommt und auf der Gala zum 70-jährigen Bestehen des Vereins gleich Nägel mit Köpfen macht: Der Stürmer erhält einen Vertrag bis 2023. Damit beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des 1. FC Köln und Anthony Modeste. Diesmal lautet die Mission Wiederaufstieg.

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