Die 80er sind zurück. Aber sowas von! Nachdem Bands wie Ballet School in den letzten Jahren musikalisch zurückblickten und dabei noch in der Nische blieben, ist Retro seit Tame Impalas phänomenaler Ankunft im Psychedelic Rock in gewisser Hinsicht Konsens (vom modischen Revival neonfarbener Leggings, türkis-purpurner Ballonseidejacken und stonewashed High-Waist-Jeans mal ganz zu schweigen).
Porches surft auf dieser Welle völlig unironisch mit. Die Pressebilder zeigen Aaron Maine mit Out-of-Bed-Frisur, Bluejeans und einem eingesteckten, weißen T-Shirt. Wenn schon Revival, dann so richtig. Entsprechend lässt Maine die vielen Türen in anderere Musikwelten, auf die sein Pseudonym rekurrieren könnte, großteils geschlossen und konzentriert sich stattdessen auf die Essenz: elektronischen 80er-Pop. Wo beim Debütalbum „Slow Dance In The Cosmos" noch seine ganze Band und stilistisch eher kontemporärer Indie-Rock und Pop anklangen, ist auf „Pool" jetzt der Retrospektion das Feld überlassen.
Die Vorabsingles „Hour" und „Be Apart" zeichneten diesen Weg schon vor und der Eröffnungssong „Underwater" bestätigt die Erwartungen: Minimalistische Steel-Drum-Sounds stellen den Beat, Hall auf Stimme, Synthies, Drums und Gitarre tarieren die Atmosphäre auf Reminiszenz. Der Autotune-Einsatz im Refrain beamt kurzzeitig in die Gegenwart, nur um dann direkt in der Strophe wieder vollends in den 80ern zu landen. So entspannt und funky wie zu Beginn der Platte geht es aber nicht weiter. „Braid" zieht das Tempo mit charakteristischen Hihats deutlich an, die Klänge aus dem Keyboard funkeln wie Sterne am Nachthimmel oder Reflektionen der Diskokugel an der Wand.
Nach ersten Veröffentlichungen auf kleineren Labels an der US-Ostküste ist Porches jetzt beim großen britischen Indie Domino angekommen. Sicher auch deshalb wurde „Pool" in L.A. von Chris Coady abgemischt, der schon Beach House und Grizzly Bear zu Glanz verhalf. Aufgenommen hat Maine die Songs allerdings fast ausschließlich in den eigenen vier Wänden in seiner Wohnung in Manhattan. Ihm hat diese Einigelung, das Eigenständige und Unabhängige gefallen - eingeengt klingt seine Musik dadurch nicht. Viel eher erzeugt ihr Effekthall eine große Weite und Leichtigkeit und bei „Car" oder „Even The Shadow" eine wunderbare Miami-Vice-Sonnenuntergangsstimmung.
Und dann kommt „Be Apart", das sich mit seiner Ohrwurmhook schon vorab direkt im Gedächtnis festgesetzt hat und genauso auf die retrospektive Tanzfläche passt wie die etwas schnelleren Songs „Braids" oder „Hour". Wirklich inkonsequent und deplatziert wirkt nur der Autotune-Einsatz. Bei „Underwater" ist er noch zu verzeihen, bei „Pool" nervt die computergenerierte Stimmverzerrung einfach nur - selten ist ein Titelsong wie hier tatsächlich der schwächste Song eines Albums. Abgesehen davon variiert Poches gekonnt Tempi, Gitarreneinsatz, Drums und Stimmungen. So wird „Pool" weder langweilig, noch wirkt es überambitioniert. Die abgekapselte Arbeit in den eigenen vier Wänden scheint sich für Aaron Maine ausgezahlt zu haben.
Zum Original
Porches surft auf dieser Welle völlig unironisch mit. Die Pressebilder zeigen Aaron Maine mit Out-of-Bed-Frisur, Bluejeans und einem eingesteckten, weißen T-Shirt. Wenn schon Revival, dann so richtig. Entsprechend lässt Maine die vielen Türen in anderere Musikwelten, auf die sein Pseudonym rekurrieren könnte, großteils geschlossen und konzentriert sich stattdessen auf die Essenz: elektronischen 80er-Pop. Wo beim Debütalbum „Slow Dance In The Cosmos" noch seine ganze Band und stilistisch eher kontemporärer Indie-Rock und Pop anklangen, ist auf „Pool" jetzt der Retrospektion das Feld überlassen.
Die Vorabsingles „Hour" und „Be Apart" zeichneten diesen Weg schon vor und der Eröffnungssong „Underwater" bestätigt die Erwartungen: Minimalistische Steel-Drum-Sounds stellen den Beat, Hall auf Stimme, Synthies, Drums und Gitarre tarieren die Atmosphäre auf Reminiszenz. Der Autotune-Einsatz im Refrain beamt kurzzeitig in die Gegenwart, nur um dann direkt in der Strophe wieder vollends in den 80ern zu landen. So entspannt und funky wie zu Beginn der Platte geht es aber nicht weiter. „Braid" zieht das Tempo mit charakteristischen Hihats deutlich an, die Klänge aus dem Keyboard funkeln wie Sterne am Nachthimmel oder Reflektionen der Diskokugel an der Wand.
Nach ersten Veröffentlichungen auf kleineren Labels an der US-Ostküste ist Porches jetzt beim großen britischen Indie Domino angekommen. Sicher auch deshalb wurde „Pool" in L.A. von Chris Coady abgemischt, der schon Beach House und Grizzly Bear zu Glanz verhalf. Aufgenommen hat Maine die Songs allerdings fast ausschließlich in den eigenen vier Wänden in seiner Wohnung in Manhattan. Ihm hat diese Einigelung, das Eigenständige und Unabhängige gefallen - eingeengt klingt seine Musik dadurch nicht. Viel eher erzeugt ihr Effekthall eine große Weite und Leichtigkeit und bei „Car" oder „Even The Shadow" eine wunderbare Miami-Vice-Sonnenuntergangsstimmung.
Und dann kommt „Be Apart", das sich mit seiner Ohrwurmhook schon vorab direkt im Gedächtnis festgesetzt hat und genauso auf die retrospektive Tanzfläche passt wie die etwas schnelleren Songs „Braids" oder „Hour". Wirklich inkonsequent und deplatziert wirkt nur der Autotune-Einsatz. Bei „Underwater" ist er noch zu verzeihen, bei „Pool" nervt die computergenerierte Stimmverzerrung einfach nur - selten ist ein Titelsong wie hier tatsächlich der schwächste Song eines Albums. Abgesehen davon variiert Poches gekonnt Tempi, Gitarreneinsatz, Drums und Stimmungen. So wird „Pool" weder langweilig, noch wirkt es überambitioniert. Die abgekapselte Arbeit in den eigenen vier Wänden scheint sich für Aaron Maine ausgezahlt zu haben.