Lange haben Kate Boy auf ihr Debüt warten lassen. Vor drei Jahre kamen erste Lebenszeichen in Form der Songs „Northern Lights" und „The Way We Are", die auch inmitten einer Welle von Acts wie Purity Ring, CHVRCHΞS, Karin Park oder Niki & The Dove aufmerken ließen. Ohne Umschweife wird das Gaspedal mit dem eröffnenden „Midnight Sun" direkt bis zum Anschlag durchgedrückt. Der charakteristisch druckvolle Bass zu quietschenden Synthies, gepaart mit der unverkennbaren Stimme von Kate Akhurst (die besonders in den Refrains den Text ruft und fast schreit, als wäre sie Karin Dreijer Andersson bei „We Share Our Mother's Health"), lässt schnell erahnen, welches Rezept auch die weiteren Songs auszeichnet.
„Northern Lights" erinnert von Tempo und Beat her anfangs an „The Way We Are" und emanzipiert sich auch im Refrain nur bedingt. „Everything we touch, it turn, turns to gold/ Never ever let go" - ein Songtext für die geballte Faust in der Luft. „The Sky is the limit" schwingt als Mantra durchweg mit in diesem utopischen Ethos, der schon durch Songtitel wie „Higher", „Run As One" und eben „The Way We Are" ersichtlich wird. Letzteren platzieren Kate Boy nochmal in der zweiten Albumhälfte - ob das Not tut, sei dahingestellt, aber von seiner Eindrücklichkeit hat der Song auch drei Jahre nach der Erstveröffentlichung nichts verloren.
Bei „Lion For Real" wiederum singt Akhurst „My heart is hitting every beat", ohne dass es übertrieben wäre, denn der Basslauf taugt als Herzschrittmacher. Kate Boys Produktionsästhetik überlässt den weichen Sound anderen und legt stattdessen schneidende Sounds über die ohnehin schon recht brachial anmutenden Beats, mit „schnörkellos" und „auf die Zwölf" ist die Klangfarbe relativ gut zusammengefasst. „Human Engine" zieht das Tempo noch einmal in Richtung Koffeinschock an, Akhurst schreit „Engine!" und „To not be objected, to not need anything". Auf halbem Weg durch den fast fünf Minuten lang Song schielen die ersten wahrscheinlich schon nach dem nächstgelegenen Sauerstoffzelt. Positiv fällt „Self Control" auf, in dem der Bass zumindest etwas in den Hintergrund gemischt wurde und mehr Groove durch die beinharte Beatprügelei lässt.
Der kompromisslos durchgehaltene Sound ist nichts für zart besaitete Menschen - und auf Albumlänge auch nichts für härter gesottene. Dafür ist das Songrezept zu schnell durchschaut und Akhursts lautstark herausgespresste Stimme auf Dauer zu penetrant. Die „Mehr ist mehr"-Attitüde, die Kate Boy als auf Radio getrimmter The-Knife-Verschnitt verkörpern wollen, scheint mehr für EP - als für Albumlänge gemacht. Einzeln und für sich genommen sind die Songs fraglos catchy, aber als 42-minütiger Galoppritt sicherlich zu viel des Guten.
Zum Original
„Northern Lights" erinnert von Tempo und Beat her anfangs an „The Way We Are" und emanzipiert sich auch im Refrain nur bedingt. „Everything we touch, it turn, turns to gold/ Never ever let go" - ein Songtext für die geballte Faust in der Luft. „The Sky is the limit" schwingt als Mantra durchweg mit in diesem utopischen Ethos, der schon durch Songtitel wie „Higher", „Run As One" und eben „The Way We Are" ersichtlich wird. Letzteren platzieren Kate Boy nochmal in der zweiten Albumhälfte - ob das Not tut, sei dahingestellt, aber von seiner Eindrücklichkeit hat der Song auch drei Jahre nach der Erstveröffentlichung nichts verloren.
Bei „Lion For Real" wiederum singt Akhurst „My heart is hitting every beat", ohne dass es übertrieben wäre, denn der Basslauf taugt als Herzschrittmacher. Kate Boys Produktionsästhetik überlässt den weichen Sound anderen und legt stattdessen schneidende Sounds über die ohnehin schon recht brachial anmutenden Beats, mit „schnörkellos" und „auf die Zwölf" ist die Klangfarbe relativ gut zusammengefasst. „Human Engine" zieht das Tempo noch einmal in Richtung Koffeinschock an, Akhurst schreit „Engine!" und „To not be objected, to not need anything". Auf halbem Weg durch den fast fünf Minuten lang Song schielen die ersten wahrscheinlich schon nach dem nächstgelegenen Sauerstoffzelt. Positiv fällt „Self Control" auf, in dem der Bass zumindest etwas in den Hintergrund gemischt wurde und mehr Groove durch die beinharte Beatprügelei lässt.
Der kompromisslos durchgehaltene Sound ist nichts für zart besaitete Menschen - und auf Albumlänge auch nichts für härter gesottene. Dafür ist das Songrezept zu schnell durchschaut und Akhursts lautstark herausgespresste Stimme auf Dauer zu penetrant. Die „Mehr ist mehr"-Attitüde, die Kate Boy als auf Radio getrimmter The-Knife-Verschnitt verkörpern wollen, scheint mehr für EP - als für Albumlänge gemacht. Einzeln und für sich genommen sind die Songs fraglos catchy, aber als 42-minütiger Galoppritt sicherlich zu viel des Guten.