Recep Tayyip Erdoğan regiert die Türkei seit 20 Jahren. Er hat die Republik stark umgebaut und geprägt, mit zunehmend autoritären Mitteln - vieles im System ist auf seine Person ausgerichtet. Doch das könnte sich ändern. Am 14. Mai sind Parlaments- und Präsidentschaftswahlen und noch nie hatte die Opposition so gute Chancen ihn abzulösen.
Damit könnte nicht nur innenpolitisch eine Ära enden, in der es weitreichende Verfassungsänderungen gab, niedergeschlagene Proteste und einen Putschversuch. Außenpolitisch Erdogan hat es wie kein anderer verstanden, die Türkei auf der Weltbühne zu positionieren: in der Nato, im Ukraine-Krieg, im Syrien-Krieg, gegenüber der EU.
Doch wie konnte Erdoğan eigentlich zu dem werden, der er heute ist? Wieso wurde er von einem populären Hoffnungsträger zu einem immer autoritäreren Staatschef? Wie hat er dabei einen großen Teil der Bevölkerung verloren? Und was könnte passieren, wenn er die Wahl im Mai wirklich verliert?
Darüber sprechen bei "Das Thema" Raphael Geiger, SZ-Korrespondent in Istanbul, und Christiane Schlötzer, die seit 2001 über viele Jahre für die SZ aus der Türkei berichtet hat.
Teil I von "Das Thema" zur Türkei finden Sie hier.