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Schlange und Froschkönig

Schlange und Froschkönig
Schlange und Froschkönig - Fabel aus Indien - List und TäuschungSchlange und Froschkönig
Schlange und Froschkönig - Fabel aus Indien - List und Täuschung


Ein Frosch sah am Ufer eines Teiches eine Schlange liegen. »Warum liegst du hier so faul herum?« fragte er sie, »und gehst nicht auf Beute aus?«


»Ach, mein Freund«, antwortete die Schlange, »dazu fehlt mir die Zeit, denn ich bin verdammt, Frösche zu tragen!«


»Uns zu tragen? Du?«


»Wie du es sagst, es ist leider so!«


»Und wer hat dich dazu verdammt?«


»Den Sohn von Kaundinya, dem Priester von Brahma, habe ich vergiftet. Deshalb fluchte er mir und verdammte mich zeitlebens Frösche zu tragen, die hier am Teich harren, um sich von mir tragen zu lassen.«


Als der Frosch das vernommen hatte, hüpfte er flugs zum König des Froschteiches und berichtete diesem, was ihm die Schlange gerade erzählt hatte.


Zunächst zwar noch ungläubig, aber dann voller Neugier suchte der Froschkönig die Schlange auf, um sich vom wahren Inhalt der erhaltenen Nachricht zu überzeugen und ggf. auch einen Spazierritt auf dem Rücken der Schlange zu machen. Dieser gefiel ihm dann auch so ausnehmend gut, dass er ihn tags darauf wiederholen wollte.


Dieses Mal aber bewegte sich die Schlange nicht mehr so behände wie tags zuvor, sondern bewegte sich nur langsam und leicht schwankend vorwärts, weshalb der Froschkönig sie fragte: »Warum gehst du heute so schläfrig deines Weges?«


»Weil ich matt und schwach bin«, erwiderte die Schlange, »vor so vielem Hunger.«


»Dem ist doch leicht abzuhelfen«, sagte der Froschkönig, »verspeise doch einige Frösche!«


Das lies sich die Schlange nicht zweimal sagen und befolgte ungesäumt den Rat des Froschkönigs.


Und es dauerte nicht lange, bis dass der Teich von allen Fröschen leer war. Der Froschkönig verschwand zuletzt im Magen der Schlange.


Schlange und Froschkönig - Fabel aus Indien - List und Täuschung



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