Lieber raus ins Grüne oder die Nase ins neue Lieblingsbuch stecken? Wir sagen: beides. Unsere heutigen Buchvorschläge "How to Be a Wildflower – A Field Guide" von Katie Daisy und "Wie Katell Gélébart die Welt verändert" von Christine Eichel sind die idealen Begleiter für lange Wochenenden mit Wanderungen, Spaziergängen und Erkundungstouren in die Natur.
"How to Be a Wildflower: A Field Guide" von Katie Daisy, erschienen bei Chronicle Books (Bild: Katie Daisy)
In den USA ist Katie Daisy bereits seit Längerem als Illustratorin und Malerin erfolgreich. In ihrem Buch "How to Be a Wildflower: A Field Guide" fängt sie mit ihrem ausgefallenen und verträumten Stil die Schönheit des Sommers und der Natur ein. Teils Bildband, teils Naturführer, bekommt man beim Durchblättern große Lust, in einen Wald, an einen See oder ans Meer aufzubrechen. Dabei empfiehlt es sich, das Buch gleich mitzunehmen, denn verschiedene Übersichtstafeln geben Auskunft über Baumarten, giftige Pflanzen, Pilze und Vogelarten. Ergänzt wird das Ganze mit wunderschön illustrierten Zitaten von Henry David Thoreau, Henri Matisse und vielen anderen bekannten Persönlichkeiten aus Kunst und Literatur. Checklisten fürs Zelten, den richtigen Wanderproviant oder die nötige Ausrüstung runden das Werk ab.
In einem Video stellt Katie Daisy ihr – wie ich finde – gelungenes Erstlingswerk selbst vor. Einziges Manko: Bisher ist das Buch nur in der englischen Originalausgabe erhältlich. Dank Daisys Illustrationen lohnt sich die Lektüre jedoch auch für alle Naturliebhaber/innen ohne ausgeprägte Englischkenntnisse, die nicht auf eine deutsche Übersetzung warten wollen. Erschienen ist das Buch als Hardcover bei Chronicle Books und kostet im Onlinehandel um die 20 US-Dollar.
Die Bretonin Katell Gélébart war erst Umweltaktivistin und wurde dann Mülldesignerin (Bild: Scorpio Verlag)
Christine Eichel berichtet in der Biografie "Wie Katell Gélébart die Welt verändert" über das Leben der 43-jährigen Mülldesignerin Katell Gélébart. Sowohl inhaltlich als auch in der Gestaltung ist das Buch etwas Besonderes: Die Autorin zeichnet präzise und zugleich sensibel die Vita der Französin nach. Zudem besticht das Werk durch die reiche Bebilderung und mit farbigem Papier. Gélébarts Jugend war geprägt von Umweltaktivismus – sie engagierte sich bei Robinwood und bei Greenpeace. Sie versteht sich als moderne Nomadin und hat viel Zeit unter anderem in Indien und der Ukraine verbracht.
In diesen beiden Ländern, die sich in einer wirtschaftlich schweren Lage befinden, hat sie Einheimischen beigebracht, aus Abfällen Kleidung und Schuhe zu machen. So werden in Indien beispielsweise alte Autoreifen zu Flipflops. Aber auch aus Plastiktüten, leeren Getränkekartons und Dingen, die am Strand angespült werden: Die Bretonin verwandelt für ihr eigenes Modelabel Art d’Eco alles Weggeworfene in Mode und Gebrauchsgegenstände. So will sie auf die enormen Müllmengen aufmerksam machen und zum Umweltschutz aufrufen. 2012 wurde sie dafür in Hamburg mit dem Kairos-Preis, einem der höchstdotierten Kulturpreise Europas, ausgezeichnet. Erschienen als Hardcover im Scorpio Verlag, kostet die Biografie 18,99 Euro.
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