Sie unterrichten seit 1997 in Berlin Kathak, treten solo und mit Ihrer Kompanie auf. Bei uns ist diese klassische nordindische Tanzform recht unbekannt - was hat Sie daran gereizt? Mit elf Jahren sah ich in Berlin eine Tanz-Performance und war begeistert. Ich dachte, das will ich lernen. Nach der Vorstellung habe ich die Tänzer ausgefragt, wie lange man dafür lernen muss. Und einer antwortete, er tanze seit 25 Jahren. Oh, dachte ich damals - das ist aber ganz schön lang.
Heute finde ich es selbstverständlich, dass man so viel Zeit in Kathak investiert, zumindest, um professionell tätig zu sein. Damals bin ich dreimal die Woche zum Tanzunterricht gegangen, und mit 14 Jahren bin ich nach Indien gereist, um dort weiter zu lernen. Es gab eine Zeit, in der ich acht bis neun Stunden täglich trainiert habe. Ihr Name gibt Rätsel auf. Haben Sie eine besondere Verbindung zu Indien? Ich habe griechische Wurzeln, bin größtenteils in Deutschland aufgewachsen, der Nachname stammt von meinem Mann. Ich fühle mich eigentlich überall zu Hause, so lange ich arbeiten, das heißt choreografieren und tanzen kann. Kunst hat für mich nichts mit Herkunft zu tun. Sie spricht eine universelle Sprache in ...