Zehn Monate Pandemie und ein neun Monate altes Baby. Ein Erfahrungsbericht aus er Corona-Elternzeit.
Es ist Mitte März, als ich den Witz das erste Mal höre. Mein Mutterschutz hat gerade begonnen, etwa gleichzeitig mit dem ersten Lockdown in Deutschland. Im Dezember werde es bestimmt ganz viele kleine Corona-Babys geben, die nun gerade in der Quarantäne gezeugt werden. Eine schöne Vorstellung, finde ich. Die Zeiten sind unübersichtlich, Babys sind süß. Gleichzeitig versuche ich, meine ohnehin schwer beschäftigte Hebamme zu erreichen. Das Krankenhaus lädt meinen Partner von der Geburtsbesprechung aus. Warum, denke ich, sollte man in Zeiten, in denen demnächst wahrscheinlich das Gesundheitssystem zusammenbricht und die ohnehin prekäre Geburtshilfe noch prekärer wird, ein Baby wollen?