Nicht nur die Wirtschaft kämpft mit den finanziellen Folgen der Corona-Pandemie, sondern auch medizinische Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz. Als internationale Organisation ist es auf der ganzen Welt aktiv, in Deutschland vorwiegend als Rettungsdienstleister und in ehrenamtlicher Hilfe. Genau dort könnte die Corona-Pandemie die Organisation in eine finanzielle Schieflage bringen.
Corona macht die Hilfe vor Ort aufwendiger
Die weltweite Pandemie bedeutet für die medizinische Hilfe vor Ort vor allem eines: Mehr Aufwand. Um die Einsatzkräfte selbst vor Infektionen zu schützen, mussten die Ortsverbände wesentlich mehr Schutzausrüstung anschaffen, diese Materialen verwalten und im Quarantäne-Fall Personal ersetzen, sagte Kreisverbandsgeschäftsführer Thomas Haugg dem BR - und das Ganze über viele Wochen hinweg, solange der Katastrophenfall galt.
80.000 Euro fehlen dem Roten Kreuz vor Ort
Zu den gestiegenen Ausgaben kommt durch Corona noch, dass gewohnte Einnahmen fehlen: So mussten beispielsweise die Rot-Kreuz-Läden lange schließen, auch Spenden-Aktionen waren nicht möglich. Insgesamt rechnet allein der Kreisverband Augsburg Land mit einem Minus von 80.000 Euro für dieses Jahr.
Weniger Fördermitglieder: Keine regelmäßigen Einnahmen
Gleichzeitig verschwindet die finanzielle Basis des Kreisverbands jedes Jahr ein bisschen mehr: Regelmäßige Einnahmen hat das Rote Kreuz über die Beiträge der Fördermitglieder - doch deren Altersstruktur ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
Spenden sammeln mit Mundschutz, Abstand und Desinfektionsmittel
Genau deshalb ist die Hilfsorganisation auf der Suche nach neuen Fördermitgliedern - auch und gerade in Zeiten von Corona. Um den Rückgang der Mitgliederzahlen abzufangen, muss zum Beispiel der Kreisverband Augsburg Land jedes Jahr 800 neue Fördermitglieder anwerben. Mit dieser schwierigen Aufgabe sind aktuell im südlichen Landkreis Augsburg die Rot-Kreuz-Werber unterwegs .