In ganz Deutschland gehen momentan Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Doch wie sieht es in den Kleinstädten in Ostdeutschland aus, wo es starke rechte Strukturen gibt? Besuch bei einer Demo im sächsischen Dippoldiswalde
An einem verregneten Sonntagnachmittag im Februar wird auf dem Marktplatz von Dippoldiswalde die Demokratie verteidigt. Oder zumindest versuchen sie es: 800 jüngere und ältere Demonstrant:innen, mit heißem Tee und Posaunen und Trompeten, die so laut tönen, dass einige umliegende Bewohner:innen ihre Köpfe aus den Fenstern recken.
Das Recherchekollektiv Correctiv hatte Anfang Januar von einem Treffen von Rechtsextremen in Potsdam berichtet, an dem unter anderem auch Abgeordnete der AfD teilgenommen hatten. Dort wurden Pläne für die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund besprochen. Seither gehen überall in Deutschland Zehntausende auf die Straße.
In der sächsischen Kreisstadt Dippoldiswalde leben nur gut 14.000 Menschen. Erst wenige Tage vor der Kundgebung auf dem Markt hatten sich Ortsverbände von Parteien und lokale Vereine zum „Demokratie Bündnis Osterzgebirge" zusammengefunden, um gemeinsam zum Protest gegen Rechtsextremismus und Rassismus in „Dipps" zu mobilisieren. Es ist die erste Demo gegen rechts, die hier stattfindet.