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Konversion zum Christentum: Frei von Angst

Bild: Paula Markert

Naghmeh Jahan wächst im Iran unter islamistischer Herrschaft auf. Nach der Flucht aus ihrer Heimat findet sie einen neuen Weg zu Gott – und wird Christin.


Als Naghmeh Jahan im Taufbecken untertaucht, betet sie für einen Neuanfang. Das Wasser ist warm, der Sommer hat gerade begonnen. Die Union Church liegt mitten in Istanbul unweit des Taksim-Platzes, versteckt in einem Keller. Das Ganzkörpertaufbecken ist im Hinterhof. Hierhin dringt nur wenig vom geschäftigen Treiben der Stadt. Jahan ist in diesem Moment ganz bei sich, erinnert sie sich. "Ich habe mir vorgestellt, dass ich sterbe und neu geboren werde", sagt sie.


An diesem 1. Juni 2003 konvertiert Jahan in Istanbul vom Islam zum Christentum. Die Entscheidung bedeutet auch, dass sie nicht mehr in ihr Heimatland, den Iran zurückkehren kann. Auf Apostasie, die Abkehr vom Islam, steht dort für Männer die Todesstrafe. Frauen werden mit lebenslanger Haft bestraft.

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