Die Nordsee und Ostsee sowie die unzähligen Seen in Deutschland sind Hauptanziehungspunkte für viele Urlauber in Deutschland. Aber worauf muss man dort achten? Die besten Tipps für einen ungetrübten Badespaß.
An der Nordsee und besonders der Ostseeküste rechnen Experten aufgrund der Wassererwärmung mit einer erhöhten Infektionsgefahr durch Vibrionen. Die bekanntesten Vertreten sind Vibrio cholerae O1/O139, Vibrio alginolyticus und Vibrio vulnificus, die alle zur Gruppe der Nicht-Cholera-Vibrionen gehören. Das sind spezielle Bakterien, die Magen-Darm-Infekte mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen können. Auch Wundinfektionen mit Geschwüren und abgestorbenem Gewebe können sie verursachen, weil sich die Erreger schnell ausbreiten. Infektionen müssen rasch mit Antiobiotika behandelt werden.
Der Kontakt mit Quallen und anderen Nesseltieren aus dem Meer kann äußerst unangenehm sein. Die Tiere lösen in manchen Fällen starke Hautreaktionen aus mit Schmerzen, Juckreiz und Hautausschlag. Hier helfen folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen: Tentakelreste mit Meerwasser entfernen oder Sand auf die Haut streuen und mit einem stumpfen Gegenstand abschaben, mit Eis kühlen (nicht direkt auf die Haut geben!). Wirksam sind zudem Schmerzmittel, Brandsalben und eventuell entzündungshemmende Präparate mit Kortison sowie Antihistaminika. Es gibt sie in Form von Cremes zum Auftragen auf die Haut. Bei schweren Symptomen: Auf jeden Fall zum Arzt gehen.
In Badeseen können sich Zerkarien (Saugwürmer) tummeln. Sie können Hautreizungen hervorrufen, die meist von selbst wieder abklingen. Wenn Sie die Hautstellen jedoch aufkratzen, besteht die Gefahr, dass sie sich entzünden. Es gibt Salben und Cremes, die den starken Juckreiz lindern. Am besten vor dem Urlaub über mögliche Belastungen durch Zerkarien am Reiseziel informieren.
Bei warmen Temperaturen über längere Zeit kann es zur Blaualgenblüte kommen. Die Blaualgen (Cyanobakterien) sondern Gifte ab, die beim Kontakt mit der Haut oder beim Verschlucken des Wassers verschiedene Symptome auslösen: Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündung, allergische Reaktionen, Ohrenentzündungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Fieber. Auch hier gilt: Vorab über das Algenwachstum am Urlaubsort informieren. Ansonsten helfen nur der Verzicht aufs Baden und der Gang zum Arzt bei Beschwerden.
Reiseapotheken-Checkliste für Meer und See:Wasserfestes Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen (Erwachsene LSF > 30, Kinder LSF > 50): Am Meer und Badeseen ist die UV-Strahlung besonders intensiv, weil Wasser und Sand sie stärker reflektieren. Sonnenschutz für die Lippen nicht vergessen! Hierfür gibt es spezielle Pflegestifte mit UV-Schutz. Sonnenbrandgel: Wer sich doch einen Sonnenbrand zugezogen hat, dem hilft ein kühlendes Gel, das zudem die Schmerzen lindert. Gel gegen Insektenstiche, die sich besonders an stehenden Gewässern wie Badeseen gerne tummeln. Mit Insektenschutzmitteln hält man die unliebsamen Plagegeister von vorherein auf Abstand.