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Als Affiliate im Internet durchstarten: Wofür gibt es Provision?

Als Affiliate im Internet durchstarten: Wofür gibt es Provision?
Ohne großen Aufwand möglichst viel Geld verdienen: das ist der Traum zahlreicher Menschen. Als Affiliate rückt dieses Ziel in greifbare Nähe. Mit dem Affiiliate Marketing hat sich sogar eine eigene Disziplin entwickelt. Aber was macht ein Affiliate und wie verdient er sein Geld?
Was ist Affiliate-Marketing?
Um zu verstehen, wie mit Affiliates gearbeitet wird, gilt es vorab die Frage zu klären, was Affiliate-Marketing überhaupt ist. Im Grunde handelt es sich dabei um die Bewerbung von Produkten anderer Unternehmen. Statt dass die Verkäufer selbst Werbeanzeigen schalten, nutzen sie dafür Blogger, Influencer und Content Creator.
Was früher einmal die Tupperparty war, läuft heute also online. Der Affiliate agiert hier als Verkäufer für das Unternehmen und wird für jeden Verkauf oder Vertragsabschluss vom Unternehmen entlohnt. Anders als bei der klassischen Tupperparty, tritt der Affiliate jedoch nicht als Vertreter nur eines Unternehmens auf, sondern kann sich für die Zusammenarbeit mit vielen Unternehmen entscheiden und von jedem entsprechend Provision bekommen.
Wie arbeitet ein Affiliate?
Ein Affiliate verkauft durch seine Reichweite und/oder seine Expertise. Er braucht eine Social-Media-Plattform oder einen Blog, der Follower und Likes generiert. Durch den Content, der bestenfalls aus einem Mix aus 80 Prozent Alltäglichem, also beispielsweise Vlogs und ungesponserter Content, und 20 Prozent Werbung besteht, baut der Creator eine Verbindung zu seinen Followern auf. Sie vertrauen auf seine Empfehlungen, bei denen es sich aber um nichts weiter als bestmöglich getarnte Werbung handelt. Gutes Affiliate-Marketing ist dezent und unauffällig und fügt sich nahtlos in den Blog oder Channel des Creators ein.
Auswahl der Produkte
Bei der Auswahl der Kooperationen sollte der Creator darauf achten, dass die Produkte authentisch wirken. Natürlich ist es nicht verboten, themenfremde Produkte als Empfehlungen anzupreisen, doch es ist für die Außenwirkung besser, wenn Produkt und Blog oder Channel zusammenpassen.
Ist das Kernthema des Creators gesunde Ernährung, passt ein Affiliate-Link zu Fast Food nicht und lässt ihn eher unglaubwürdig wirken. Die Zielgruppe wird künftige Empfehlungen dann eher hinterfragen und im schlimmsten Fall erleidet die Person einen Imageschaden, von dem sie sich möglicherweise nicht so leicht erholen wird.
Von der Empfehlung zum Kauf
Beim Affiliate-Marketing verdient der Creator erst etwas, wenn es zu einer Aktion kommt. Anders verhält es sich beim Influencer-Marketing. Influencer gehen eine Kooperation mit verschiedenen Brands ein und werden für die aktive Werbung bezahlt. Im Jahr 2021 wurden weltweit 13,8 Milliarden Dollar für Werbemaßnahmen auf Social-Media-Kanälen ausgebeben.
Ein Afflilate-Link ist zwar auch Werbung, jedoch genaugenommen keine klassische Werbemaßnahme. Der Affiliate ist nur der Vermittler und erhält erst beim Kauf oder Vertragsabschluss über einen speziellen von dem Unternehmen bereitgestellten Link seine Provision.
Um einen gewissen Kaufanreiz zu schaffen, stellen Unternehmen manchmal Rabattcodes zur Verfügung. Hat der Creator einen solchen Code in Form eines speziellen Links, bei dem die Follower zum Beispiel 10 Prozent in einem Shop sparen können, ist das Affiliate-Marketing perfekt. Rabattcodes finden ebenfalls im Influencer-Marketing Verwendung.
Lohnt es sich auch für Micro-Influencer als Affiliate zu arbeiten?
Wie eingangs erwähnt, nutzen Affiliates ihre Reichweite und/oder Expertise. Nun haben aber die wenigsten Content Creator, Blogger und Influencer eine Community mit mehreren 100.000 Followern. Besitzt eine Seite bis 10.000 Follower, handelt es sich um einen Nano-Influencer. Ein Micro-Influencer hat bis zu 50.000 Followern.
Aber lohnt es sich, selbst als kleiner Fisch mit Affiliate Marketing anzufangen? Die eindeutige Antwort lautet hier: ja. Bewirbt ein Micro-Influencer ein Produkt mit einem Affiliate-Link, werden damit zwar erst einmal weniger Menschen erreicht, doch es hat durchaus Vorteile. Bei kleinen Influencern besteht eine noch größere Vertrauensbasis zwischen Creator und Community.
Wenn der Creator in diesem Fall etwas empfiehlt, dann muss das seine Berechtigung haben, denkt zumindest die Mehrheit der Follower. Der Nano- oder Micro-Influencer wirkt vertrauenswürdiger mit seinen Empfehlungen als der, dem Millionen Menschen folgen. Hinter dieses Geheimnis sind auch die Unternehmen gekommen, weswegen sie im Affiliate- Marketing immer mehr auf kleine Seiten setzen.
Wie startet man als Affiliate?
Zuallererst wird eine Plattform, also ein Social-Media-Kanal oder Blog, benötigt, über den die Reichweite aufgebaut wird und die Affiliate-Links vermarktet werden. Ist die Entscheidung diesbezüglich gefallen, muss die passende Nische gefunden werden.
Weltweit gibt es 1,2 Millionen Online-Blogs, die alle erdenklichen Themen abdecken. Um aufzufallen und von Suchmaschinen gefunden zu werden, gilt es also, aus der Masse herauszustechen. Das gewünschte Thema muss so spezifisch konkretisiert werden, wie nur möglich.
Um eine Community aufzubauen, heißt es dranbleiben. Kontinuität hilft, dass die Follower nicht das Interesse verlieren. Auch für den Algorithmus ist es wichtig, regelmäßig Content zu liefern. Damit neue potenzielle Follower auf die Seite aufmerksam werden, gibt es die Möglichkeit, bezahlte Anzeigen zu schalten.
Eine weitere Möglichkeit ist die Suchmaschinen-Optimierung. Letztlich kann auch eine E-Mail-Liste bzw. ein Newsletter aufgebaut werden, durch den ein Affiliate seine Community immer auf dem Laufenden halten kann. Ein Affitliate-Link lässt sich sogar direkt in einer E-Mail verpacken.
Wie funktioniert ein Affiliate-Link?
Die Unternehmen, die sich für eine Kooperation mit einem Content Creator oder Influencer entscheiden, stellen ihm einen eindeutigen und personalisierten Link zur Verfügung. Damit kann der Verkäufer verfolgen, durch welchen Content Creator die Kunden auf die Seite gelangt sind und den Kauf abgeschlossen haben.
Ein Affiliate-Link kann auf Webseiten gesetzt und entsprechend gekennzeichnet werden, sich in der Infobox von Youtube-Videos befinden oder in Instagram-Stories auftauchen. Affiliate-Links gibt es für sämtliche Bereiche des Lebens. Von einzelnen Produkten, die per Link erworben werden können, bis zu ganzen Shops. Selbst ein Online-Kreditvergleich kann von einem Affiliate eingebunden werden. Hier können die Besucher Kredite im Internet einfach vergleichen. Dazu gibt der User online den geplanten Verwendungszweck an, den Nettokreditbetrag und die gewünschte Laufzeit. Aus den Ergebnissen wählt er das für ihn passende Angebot aus. Je nach vereinbartem Zahlungsmodell für einen solchen Link erhält der Creator seine Provision.
Welche Zahlungsmodelle gibt es?
Die meistgenutzte Variante ist „Pay per sale“, also die Provision pro Verkauf. Es gibt allerdings auch noch die Möglichkeit des „pay per lead“, bei dem die Provision für jede über die Empfehlung ausgelöste Handlung ausgezahlt wird. Eine Handlung ist beispielsweise schon ein Newsletter-Abonnement. Am wenigsten relevant ist „pay per click“, also die Provision pro Klick auf den Link.
Geld verdienen als Affiliate: das richtige Programm auswählen
Um mit Affiliate-Marketing Geld zu verdienen, braucht es Partnerprogramme. Diese könenn über spezielle Affiliate Marketing Agenturen oder Netzwerke gefunden werden. Die Programme lassen sich in drei Kategorien unterteilen.
- Hochbezahlte Programme mit kleiner Zielgruppe
Für manche Nischen sind die Partner, die ein sehr spezielles Produkt haben, wie gemacht. In der Regel sollten sie aber nicht die erste Wahl sein. Es lässt sich damit zwar schon mit wenigen Klicks viel Geld verdienen, doch die wenigen Klicks müssen auch erfolgen.
- Niedrig bezahlte Programme mit großer Zielgruppe
Das Produkt, das von diesen Partnern über den Affiliate-Link angeboten wird, ist massentauglich, aber günstig. Es werden zwar viele Leute den Link anklicken, doch die ausgezahlte Provision bleibt niedrig.
- Hochbezahlte Partnerprogramme mit großer Zielgruppe
Sie sind das, wonach jeder Affiliate strebt: mit wenig Aufwand viel Geld verdienen durch die Massentauglichkeit.
Wie viel Geld kann man als Affiliate verdienen?
Grundsätzlich sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Natürlich hängt es aber von der Reichweite ab, wie viel Geld Sie damit verdienen. Ein Micro-Influencer mit einer Community von maximal 50.000 Followern wird eine geringere Klickrate haben als jemand, dem eine Million Menschen folgen. Entsprechend fällt seine Provision geringer aus. Die erfolgreichsten Affiliates verdienen im Monat sechs- bis siebenstellige Summen. Zu Beginn sind diese Zahlen jedoch unrealistisch.
Arbeit als Affiliate: Rechtliches
Gerade, wenn der Affiliate erst am Anfang steht, wird er damit kaum seinen Lebensunterhalt verdienen können. Es handelt sich also erst einmal um einen Nebenverdienst. Ganz gleich, ob nebenberuflich oder hauptberuflich – sobald Einkommen erzielt wird, müssen laut Einkommenssteuergesetz Steuern gezahlt werden. Je nach Art der Selbstständigkeit muss neben der Einkommenssteuer auch die Umsatzsteuer berücksichtig werden. Als Kleinunternehmer, der im ersten Jahr nicht über 22.000 Euro verdient, fällt die Umsatzsteuer jedoch weg.
Kennzeichnungspflicht
Auch wenn die Empfehlung mittels Affiliate-Link gut getarnte Werbung ist, muss sie als solche gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnungspflicht gilt aber nur, wenn mit einem Link oder einer Empfehlung Geld verdient wird. Wie genau diese Kennzeichnung im Detail auszusehen hat, ist nicht geregelt. Der Creator hat in der Gestaltung freie Hand, solange der Follower eindeutig erkennen kann, dass es sich um einen Affiliate-Link und damit um Werbung handelt.
Haftung
Der Affiliate haftet nicht für den Kaufvertrag, den die Kunden abschließen, wenn er nur als Vermittler auftritt. Daher muss darauf geachtet werden, dass nur Affiliate-Links von Unternehmen und Personen beworben werden, die nachweislich keinen Einfluss auf das Online-Business des Creators haben.
Datenschutz
Gemäß Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wird die Einwilligung benötigt, dass Cookies gespeichert werden. Diese Cookies sind für das Affiliate-Marketing enorm wichtig, da die Affiliate-Links durch sie getrackt werden.
Fazit
Der Aufbau von passivem Einkommen lohnt sich, denn mit der Zeit können aus 10 Euro extra im Monat durchaus 100 oder 1000 Euro extra werden. Affiliate-Marketing ist eine einfache Möglichkeit, nebenbei Geld zu verdienen, wenn einige Grundregeln beachtet werden. Es sollte keinesfalls etwas beworben werden, was nicht auch eine private Empfehlung an Freunde wäre, und es braucht Geduld, bis sich das Business lohnt. Doch wer dranbleibt, wird von dem Potential, das Affiliate-Marketing bietet, begeistert sein.

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