Man hört den Satz immer mal wieder, meistens begleitet von einem kleinen Kopfschütteln und einem nostalgischen Seufzer: Früher war alles besser. Heutzutage bezieht sich dieser Satz meistens auf eine unbestimmte Zeit vor dem Internet und wird gerne von der älteren Generation verwendet. Das Internet ist und bleibt vielen ein Rätsel und obwohl Onlineshopping über die Jahre mehr und mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, schwört dennoch manch ein älteres Semester auf den physischen Gang in den Laden.
Immerhin wird man dort schließlich noch richtig beraten, oder? Da braucht man nicht ziellos durch die Gänge mit Produkten wandern beziehungsweise sich im Internet aufwendig durch alle möglichen Produktkategorien klicken, sondern kann einfach jemanden ansprechend. Wenn man nicht weiß, was man will, kann man fragen. Da sind Menschen, Verkäuferinnen und Verkäufer, die dafür bezahlt werden, einem verwirrten Kunden lächelnd unter die Arme zu greifen und durch die zu große Auswahl zu navigieren.
Doch entspricht diese Vorstellung tatsächlich der Realität? Ist es im Internet nicht möglicherweise sogar leichter, etwas zu finden, als im Laden? Auch für alteingesessene Unternehmen, die möglicherweise sogar Produkte verkaufen, die eher eine ältere Generation anspricht, lohnt es sich durchaus einen Onlineshop auf die Beine zu stellen. Mit Strategie und technischer Umsetzung ist das sogenannte Realtime Marketing das beste Tool, um die Kommunikation mit der Kundschaft auf ein digitales Level zu heben.
Was genau ist Realtime Marketing?
Realtime Marketing sind Marketingmaßnahmen, die möglichst zeitgleich mit einer Handlung des Kunden geschehen und auf der Sammlung von Daten basieren. Wenn sich ein Kunde also beispielsweise ein Produkt auf der Homepage anschaut, dann ist eine Rubrik mit der Überschrift „dies könnte Ihnen auch gefallen“, basierend auf der Handlung des Kunden auf dieses eine Produkt zu klicken, Realtime Marketing.
Ziel des Realtime Marketings ist es, eine Kaufentscheidung durch Steigerung der Relevanz zu beeinflussen. In dem direkt auf eine Handlung des Kunden reagiert wird, wird der Kunde in seinem Kaufwunsch durch gezielte Informationen bestärkt. Man kann dies vergleichen mit einem Kundenberater, der in einem Laden auf eine Person zugeht, die sich einen Wasserkocher ansieht. Der Berater zeigt dem Kunden daraufhin andere Modelle und bestärkt den Kunden in seinem Wunsch, einen neuen Wasserkocher zu kaufen.
Aber auch die Kundenbindung soll durch das Realtime Marketing gefestigt werden. Weiterführende Informationen per Email zum Beispiel, die im Zuge des Realtime Marketing nach einer Bestellung verschickt werden, können dabei helfen Kunden von einer erneuten Kaufentscheidung bei diesem Unternehmen zu überzeugen.
Umsetzung von Realtime Marketing
Um Realtime Marketing einsetzen zu können, braucht es zunächst eine technische Lösung für die Datensammlung. Eine sogenannte customer data platform kann hierbei hilfreich sein. Die automatisierten Marketingplattformen arbeiten mit sogenannten Leads, die individuell pro Kunde erstellt und meistens über die E-Mail-Adresse generiert werden. Diese Leads werden im Laufe der Zeit mit Daten angefüttert, so dass ein aussagekräftiges Nutzungsprofil des (potenziellen) Kunden entsteht. Mithilfe dieses Profils kann dann gezielt Werbung im Sinne des Realtime Marketings eingestreut werden.
Um Realtime Marketing dann schließlich umzusetzen, kann entweder individuell angepasste Bannerwerbung geschaltet werden, sogenannte Warenkorbabbrecher- oder Next-Best-Offer-Kampagnen zur Überzeugungsarbeit sowie Kundenbefragungen oder Bewertungen nach dem Kauf eingesetzt werden.

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