Ins Fernsehen wollen sie alle: 1000 Bewerber kamen am Sonntag nach Babebsberg, um einen Job bei der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zu bekommen. Gefragt bei dem Seienmachern ist vor allem der Berliner Hipster.

Einmal im Leben in einer Fernsehserie mitspielen - davon träumen viele. Mehr als 1000 Menschen waren es am Sonntag in der Metropolis Halle im Babelsberger Filmpark. Zusammen mit dem TV-Sender RTL hatte die Ufa zum Casting für die Daily Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ) aufgerufen. Dabei suchten die Filmemacher vor allem einen bärtigen Darstellertypen. „Unter anderem passt bei GZSZ gerade der Berliner Hipster ins Format, generell aber halten wir Ausschau nach allen möglichen Typen", sagte Selua Christen vom „Ufa Talentbase" den PNN. Alle Teilnehmer würden in die Ufa-Datenbank aufgenommen, auf die auch für andere Produktionen zurückgegriffen werde. Neben erwähntem Berliner Szenetyp waren es viele Kinder mit ihren Eltern, Teenager und einige Senioren, die sich Hoffnung auf eine Filmkarriere machten. Nach und nach stellten sie sich vor die Mikrofone und waren in der gesamten Halle zu hören.

Unter den Wartenden waren auch viele langjährige Fans der Daily Soap, die darauf hofften, ihren Stars einmal ganz nah sein zu können. Die Schwestern Vanessa Wunderlich und Nadja Haberler etwa kamen extra aus Nürnberg angereist und durften am Morgen gleich als erste vorsprechen. „Es ist unser erstes Casting überhaupt", erzählen die 26- und 30- jährigen Frauen. „Wir sind gekommen, weil wir seit 14 Jahren große Fans sind und es einfach mal ausprobieren wollten." Ihre Idole? Unter anderem die Schauspieler Daniel Fehlow und Felix von Jascheroff. Das Casting lief anscheinend gar nicht schlecht. Immerhin durften sie bereits eine ganze Szene vorspielen.

Doch nicht nur Laien waren am Sonntag beim Casting, sondern auch einige erfahrene Darsteller wie Silvan-Pierre Leirich, der aus der Daily Soap „Alles was zählt" bekannt ist. Allerdings begleitete er nur seine zehnjährige Tochter Sophia, die wiederum ihre Freundin Amina beim Casting unterstützte. „Sie hat sich nicht alleine hergetraut, deshalb sind wir auch hier", sagte der Schauspieler. Er selbst habe dabei nicht als Vorbild gewirkt, betonte er. Auch Conny und Steffen Hudl aus Jena erfüllten ihrem Kind einen Wunsch. Sie seien schon um 8.30 Uhr dagewesen, Stunden vor Beginn des Castings. Tochter Jolina ist zwölf Jahre alt und möchte unbedingt vor der Kamera stehen. „Wenn es mit GZSZ nicht klappt, ist es nicht schlimm", sagte das Mädchen selbstbewusst. „Ich möchte sowieso lieber in einem richtigen Film mitspielen."

Vielleicht müssen die Nachwuchsschauspieler bis zu einer Entscheidung der Verantwortlichen gar nicht lange warten. „Das kann jetzt sehr schnell gehen", sagte Ufa-Mitarbeiterin Christen. Die ersten Einladungen zum Dreh würden in drei bis vier Wochen verschickt.