Allan Grap

Kommunikationsexperte, Blogger, Berlin

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Public Relation: Kreativität oder die Kunst zu überzeugen

Ob im Silicon Valley oder als Start-Up in Deutschland, wer etwas erreichen will, muss überzeugen. Eine gute Public Relation (PR) ist hierfür ein maßgeblicher Baustein. Mit einer guten Idee ist es nie zu früh, um an die Öffentlichkeit zu treten und das Unternehmen und seine Produkte bekannter zu machen. Doch entscheidend ist das „Wie". Fingerspitzengefühl, Diplomatie und Kreativität sind gefragt. Wie ein Maler scheinbar simple Farben zu einer neuen Nuance zusammenmischt, muss auch der PR-Verantwortliche unentdeckte Stories entwickeln, um der Außenwirkung des Unternehmens eine besondere Facette zu verleihen. Der Bezug zur Gegenwart ist dabei das A&O. Wir bei Bettertrust fragen uns daher immer: Was ist neu an der Geschichte? Was macht sie so relevant? In welches Format passt sie? Nur wer sich diese Fragen stellt und richtig beantwortet, kann sich in der schnelllebigen Medienlandschaft Gehör verschaffen.

Relevanz und Empathie entscheiden

Doch wie ein Gemälde nicht über Nacht, sondern nur Schicht für Schicht entsteht, ist auch eine gute PR ein kontinuierlicher Prozess, der auf ein paar grundlegenden Prämissen aufbaut. Strategische Ziele und die Zielgruppe des Unternehmens sollten dabei am Beginn der Überlegungen stehen. Sind sie einmal geklärt, kann die Content-Seite mit adäquaten und spannenden Inhalten ausgestaltet werden. Für einen guten Überblick sorgt ein Factsheet mit den wichtigsten Infos zum Unternehmen, seinen Produkten oder Dienstleistungen sowie den USPs. Fotos der Geschäftsführer und Bilder zu den Produkten und Dienstleitungen sowie der Kontakt zum Ansprechpartner für die Presse vervollständigen eine gute Basis für die anschließende proaktive PR-Arbeit. Hier steht die Analyse der relevanten Zielmedien und die Recherche der richtigen Ansprechpartner am Anfang. Anschließend ist in einem iterativen Prozess die Nachrichtenlage auf Verknüpfungen zur eigenen Unternehmensstory zu beobachten. Für einen erfolgreichen Kontakt zu Medienvertretern lohnt es sich deren Feedback zu dokumentieren und die eigenen Anfragen auf die Bedürfnisse des Gegenübers anzupassen. Messen und Branchenveranstaltungen bieten außerdem eine gute Plattform zur Erweiterung des eigenen Netzwerkes.

Für die ersten medialen Schritte eines Start-UPs eignen sich Gründerformate. Aber auch etablierte Medien zeigen Interesse, wenn das eigene Thema zur aktuellen Diskussion passt. Für Pressemeldungen gilt: So einfach wie möglich, so komplex wie nötig. Ein aussagekräftiger Betreff in der E-Mail, kernige Bullet-Points mit den zentralen Aussagen sowie ansprechendes Bildmaterial erhöhen die Chance einer Veröffentlichung. Die Erfahrung zeigt Qualität geht vor Quantität. Wenige gut gepflegte Kontakte bewirken oft mehr, als viele oberflächliche. Doch wer sollte im Unternehmen mit dieser Aufgabe betraut werden?

Messbarkeit und Strategische Ziele müssen im Blick bleiben

Wer die PR im Startup übernimmt, sollte ein gutes thematisches Gespür, Eloquenz, diplomatisches Geschick im Umgang mit Medienvertretern an den Tag legen. Fehlt es daran, kann für den Start auch eine PR-Agentur mit seiner Expertise und seinem Netzwerk gewinnbringend ins Boot geholt werden. Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen lassen sich mit Hilfe eines Clipping nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ bewerten. Zum Beispiel kann herausgefunden werden, inwieweit die Kernbotschaften des Unternehmens aufgegriffen, verstanden und weitertransportiert wurden. Auch über systematische Beobachtungen kann man die Wirkung von PR-Maßnahmen beurteilen. Indikatoren sind zum Beispiel der Rücklauf auf Eventeinladungen, aber auch Feedback durch Anrufe, Dankesschreiben oder Kommentare. Speziell in der Online-PR helfen KIPs (Key Performance Indicator) beim Monitoring von Blogs, Posts und Tweets weiter. Reach, Engagement und Influence sind hier die drei Pfeiler für ein positives Unternehmensimage und größere Bekanntheit.

Über den Autor Allan Grap ist Geschäftsführer von Bettertrust und Kommunikator mit Leidenschaft. Er betreut zahlreiche Mandanten aus den Bereich Finanz- und Digitalwirtschaft. Sein Spezialgebiet ist die PR-seitige Bereuung von Unternehmern bei der strategischen Positionierung des Managements als Thought Leader in internationalen Medien.

Bildquelle: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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