Alisa Sonntag

Freie Journalistin und Fotografin, Leipzig

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Arzt bei Tag, Seenotretter bei Nacht

Jan Ribbeck arbeitet in einer Klinik im Allgäu - die Lage dort sei ernst, sagt er. Es mangele an verschiedenen Materialien wie überall in der Republik: Mundschutz, Schutzanzüge, Handschuhe. Gleichzeitig sei das Verständnis der Patienten für die nötigen Hygienemaßnahmen, wie zum Beispiel Abstand halten, "nicht sehr ausgeprägt".


Man brauche viel Verständnis, um sie immer wieder daran zu erinnern. Außerdem müsse die Klinik täglich damit rechnen, Patienten von anderen Orten zu bekommen. Aus all diesen Gründen verbringe der 56-jährige Ribbeck gerade noch mehr Zeit dort als ohnehin schon. Als leitender Arzt muss er bleiben, bis alles fertig ist. Das sind schon mal zehn Stunden am Tag.


Nach zehn Stunden in der Klinik ist noch nicht Feierabend für Jan Ribbeck. Dann beginnen meist die Telefonate. Denn gleichzeitig ist er einer der Einsatzleiter der aktuellen Mission der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye. Ribbeck ist auch Teil des fünfköpfigen Vorstandes von Sea-Eye. Wenn die Klinik nicht wäre, sagt er, wäre er gern an Bord gewesen.


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