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Neues Album der US-Rapperin Sa-Roc: Wie eine Kalaschnikow

Foto: Sean Cokes

US-Rapperin Sa-Roc bringt die Reime auf ihrem neuen kämpferischen Album „The Sharecropper's Daugher" zum Fließen.

„They want us in the same place / Ain't nobody ever gonna really change nothing but us / Hello, this is revolution, get on up". Die Zeilen der aus der US-Hauptstadt Washington, D. C. stammenden Rapperin Sa-Roc beschreiben kämpferisch die Gegenwart - eine Zeit, in der sich von den USA ausgehende Proteste auf der ganzen Welt zur Black-Lives-Matter-Bewegung formiert haben und soziokulturellen Wandel einfordern. Sa-Roc setzt diesem Umstand mit ihrem Song „r(E)volution" ein Denkmal.

Die Künstlerin heißt bürgerlich Assata Perkins und ihr neues Album „The Sharecropper's Daughter" verleiht ihren Worten zusätzlich Schlagkraft: Mit Sharecropper sind Bauern gemeint, die den Grund von Landbesitzern bewirtschaften. Als Fron geben sie etwas von der Ernte (crop) ab. Dieses System herrschte über Jahrhunderte in den US-Südstaaten - dort, wo Sa-Roc mittlerweile lebt.

Seine Aufrechterhaltung führte auch dazu, dass früheren Sklaven nach dem Sezessionskrieg 1861-65 das Recht auf Autonomie verweigert wurde. Denn statt eigenem Land („40 Acres and a Mule") blieb befreiten Afroamerikanern nur die „Wahl" zwischen Gefängnis und jährlichen Sharecropper-Bewirtschaftungsverträgen. Landbesitzer blieben oftmals die früheren Sklavenhalter.

Nirvana als Vorbild

Der Track „r(E)volution" beginnt mit einem Sample, das nach dem Grunge-Hit „Smells like Teen Spirit" klingt, Nirvana gehört zu den musikalischen Vorbildern der 38-Jährigen. Worte bekommen ihre Stärke durch ihre Stimme. Und hier ist nicht die Lautstärke gemeint, sondern vielmehr, wie überzeugend die Perspektive der Künstlerin ist, für die die Stimme steht.

Der Westküstenrapper 2Pac (1971-1996) etwa hat in seiner kurzen Lebenszeit auch mit seinen wütenden Reimen und seiner markanten Stimme die Schwarze Diaspora gewürdigt. Auch Sa-Rocs langjähriger Produzent Sol Messiah bedient sich für ihren Sound beim HipHop der 1990er Jahre, ein Slogan jener Zeit hieß nicht umsonst, „it's mostly the voice". Auf die Stimme kommt es an.....


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