Die spanische Raubüberfall-Serie „Haus des Geldes", die im Original „La casa de papel" (das Papierhaus) heißt, wurde 2017 zu einem riesigen Überraschungserfolg auf Netflix. Die Serie ist ein scheinendes Beispiel dafür, dass internationale Zuschauer nicht unbedingt die aus US-amerikanischen Serien gewohnten Erzählweisen oder Sehgewohnheiten benötigen, um sich völlig auf einen Stoff einzulassen. Dabei hilft, dass Álex Pina - der Schöpfer der Serie - sparsam mit den aus spanischsprachigen Ländern bekannten dramatisierenden Momenten à la Telenovela ist.
Die Erzählung beginnt mit einem mysteriösen Mann, der sich „Der Professor" (Álvaro Morte) nennt. Er rekrutiert acht Spezialisten für den größten Raubüberfall in der Geschichte Spaniens. Der Plan: Die Kriminellen wollen in die spanische Banknotendruckerei einbrechen. Statt Geld zu stehlen, wollen sie es kurzerhand selbst drucken und so an 2,4 Milliarden Euro kommen. Dafür brauchen sie elf Tage Zugriff auf die Gelddrucker. Um sich dabei Zeit zu beschaffen, nehmen sie 67 Geiseln, darunter auch eine Tochter aus einflussreichem Hause. Während sich die Acht in der Druckerei befinden, ist der Professor das Mastermind, welches die Polizei immer wieder auf falsche Fährten führt.
Der CodeRelativ schnell befinden sich Zuschauer mitten im Raubüberfall, jedoch bekommen sie während der ersten Staffel auch Einblicke, wie intensiv sich die Truppe auf den Coup vorbereitet. Der Professor verleibt ihnen folgende Regeln ein: keine Namen, keine persönlichen Fragen und keine persönlichen Beziehungen. Das soll helfen, den Plan ohne zwischenmenschliche Komplikationen durchzuführen. So erhalten sie Codenamen, die sich auf Städte beziehen: Tokyo (Úrsula Corberó), Rio (Miguel Herrán), Nairobi (Alba Flores), Moskau (Paco Tous), Berlin (Pedro Alonso), Denver (Jaime Lorente), Helsinki (Darko Peric) und Oslo (Roberto Garcìa). Professors Regelwerk sieht aber auch vor, dass kein Blut vergossen werden darf...