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Heldentat: Berlinerin zieht Mann aus brennendem Auto

Die Berliner Feuerwehr hat erneut die „Engel der Großstadt" gekürt. Eine Frau rettete einen Mann aus einem brennenden Auto.


Der Feuerwehr ist ein Fall vom 26. Mai des vergangenen Jahres noch immer in Erinnerung: Während Dilber Okcu (47) zusammen mit ihrer Tochter die Motardstraße in Siemensstadt befuhr, sah die Frau im Rückspiegel, wie ein Auto unter einen abgestellten Tanklastzug fuhr und dabei Feuer fing.

„Trotz der offensichtlichen Gefahr stoppte sie ihr Fahrzeug, rettete den Mann aus dem PKW und somit aus dem Gefahrenbereich", teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Anschließend betreute sie den Mann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte und rettete ihm damit das Leben.

Die Berliner Feuerwehr hat am Dienstagabend erneut die „Engel der Großstadt" geehrt, also Menschen, die sich durch Zivilcourage ausgezeichnet haben. Im Jahr 2018 retteten 25 Menschen durch entschlossenes und selbstloses Handeln anderen Menschen in Berlin so das Leben.

„Ich habe Feuer und Rauch gesehen", sagte Okcu der Berliner Morgenpost. „Der Fahrer und ich haben uns in die Augen gesehen. Er hatte Blut im Gesicht, da habe ich nicht länger überlegt", berichtete sie.

„Ich habe gedacht, da könnten Kinder drin sein. Es hat schon gebrannt, Benzin und Gas waren ausgetreten", so Okcu weiter.

Angst habe sie nicht gehabt. Sie habe nicht weiter nachgedacht. „Ich bin sehr froh, dass ich einem Mann das Leben gerettet habe. Es macht mich stolz", sagte sie am Dienstagabend.

Heldentat wurde erst später bekannt

Am Tag des Unfalls hatte es zunächst geheißen, dass der Mann sich selbst retten konnte. Das dahinter eine Heldentat stand, wurde erst jetzt bekannt.

„Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und das Richtige tut, ist für den Menschen in Not wohl tatsächlich so etwas wie ein Engel. Deshalb möchten wir gerne Berlinerinnen und Berliner, die anderen Menschen das Leben gerettet haben, zu „Engeln der Großstadt" küren", sagte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen.

Die Berliner Feuerwehr möchte nicht nur diese gelebte Form von Zivilcourage öffentlich ehren, sondern auch zur Nachahmung ermutigen. Bei Notfällen könnten Laien immer handeln - Wegschauen und Nichtstun seien in jedem Fall verkehrt, hieß es.


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