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Pumpspeicherkraftwerk: „So rechnet sich Atdorf nicht"

Die Betreiber der Pumpspeicherkraftwerke fühlten sich vom Gesetzgeber schon länger benachteiligt. Sie gelten ähnlich wie Privatkunden als „Letztverbraucher" und werden mit einer Umlage belastet. Dies stelle einen entscheidenden Nachteil gegenüber der üblichen Subvention anderer regenerativer Energien dar, klagte Vogt. Sollten sich die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Betreiber nicht entscheidend verbessern, „wird kein deutscher Stromkonzern mehr in irgendwelche Speichertechnologie investieren", sagte der Schluchseewerk-Vorstand. Bei der EEG-Umlage für Pumpspeicherkraftwerke hatte die Stromwirtschaft bereits erfolgreich interveniert. Von April an sind sie befreit.

Vogt forderte darüber hinaus verbesserte Rahmenbedingungen für die Stromkonzerne. Wie das konkret aussehen soll, ließ er offen. Es wurde jedoch deutlich, dass die Konzerne auf eine Subventionierung von Pumpspeicherkraftwerken und anderen Speichertechnologien hoffen. Wird Atdorf also sterben? Nach außen hin beschwören alle Verantwortlichen der Schluchseewerke, man stehe in Treue fest zu dem Milliardenprojekt. Wie defensiv aber die dahinterstehenden Strommultis EnBW und RWE das Thema angehen, zeigt sich auch darin, dass Schluchseewerk-Vorstand Vogt und Projektleiter Christoph Geisen einen neuen Terminplan vorstellten. Danach soll Atdorf statt 2019 nun erst 2022 verwirklicht werden.

Der Druck sei durch den Wegfall der EEG-Umlage weg, hieß es. Im September wollen die Schluchseewerke die Planfeststellungsunterlagen beim Regierungspräsidium Freiburg einreichen. Schon von Mitte April an sollen die 2000 bis 3000 betroffenen Anwohner im Hotzenwald in einem Dutzend Veranstaltungen auf die Begleiterscheinungen der Bauarbeiten vorbereitet werden: Dreck, Lärm und Risse in den Häusern durch Erschütterungen bei den Sprengungen und Erdarbeiten.

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