Wolfgang Brugger

Reisebuchautor, Reiseschriftsteller, Reiseblogger, Dillingen

2 Abos und 1 Abonnent
Artikel

Sehnsuchtsorte - Teil 1: Oasen für die Seele

Als unseren Erstwohnsitz können wir das wirkliche Leben festhalten. Da ist jeder das, was er ist: Der Arbeiter arbeitet, der Lehrer lehrt, der Student studiert, der Schreiner schreinert. Der Erstwohnsitz ist das Reich des Notwendigen.

Entscheidend aber für unser Wohlergehen ist unser Zweitwohnsitz. Dies ist ein Sehnsuchtsort, gebaut aus Neugier, Begeisterung, Bewegung, Lebendigkeit..."I have a Dream".

Eiger Nordwand, Mönch und Jungfrau, Tre Cime di Lavaredo, Vesuv, Ätna, Stromboli, Teide, Florenz, Cinque Terre, Amafli, Mont-Staint- Michel, Ladakh, Lamayuru, Leh, Tikze, Hemis, Marrakesch, Timbuktu, Mogador, Abu Simbel, Tal der Könige, Deir el Bahari, Al Qahira, Rotes Meer, Sinai Katharinen Kloster, Istanbul, Petra, Machu Picchu, Isfahan, Kandy, Amritsar, Taj Mahal...

Ihre klangvollen Namen wecken Sehnsüchte, Orte die einen Hauch von Geheimnis und Magie, Großartigkeit und Außergewöhnlichkeit, in sich tragen.

Wie kommt es, dass manche Namen uns so faszinieren und wir uns nach sagenumwobenen Orten sehnen? Sind es die Geschichten und Fantasien die sich hinter diesen Namen verbergen? Wer hat nicht mit Heinrich Harrer in der „Weißen Spinne" gefroren und die staubige Luft im Grab von Tutanchamun mit Howard Carter geatmet, geträumt von Dächern aus Gold in Timbuktu und die Abenteuer spanischer Eroberer mit Inkas, Azteken und Mayas nacherlebt?

Ist es die Stimme der Sehnsucht, die uns Neugier, Lust und Mut einhaucht, ehe sie uns antreibt, auf Reisen zu gehen, um in der Fremde Erfahrungen zu machen, die man in der gewohnten Umgebung nie machen würde?

Sehnsucht ist für uns keine Krankheit (Gebrüder Grimm), sondern ein Ausdruck vernünftiger, kritischer, geistiger Lebendigkeit. Ein unaufhörliches Verlangen nach einem „Mehrwert" im Leben, eine Überwindung alles Banalen, Flachen und Gewöhnlichem. Diese Überwindung gelingt nicht immer, ist dennoch als „Antriebskraft" unverzichtbar.

Unaufhörliche Selbstgespräche

Die mit großem Abstand am meisten „Gespräche" führt man im Stillen mit sich selbst. Unaufhörlich!

Zum Original