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Kolumne

Knochenarbeit in Mexiko: Angehörige suchen ihre Verschwundenen

Die Nachricht kam drei Tage nach meinem Besuch. „Stell dir vor, seitdem Du gegangen bist, haben wir zehn Körper gefunden“, schrieb mir Aracely Salcedo auf Whatsapp. Im Mai hatte ich die Mexikanerin und ihre Gruppe auf der Suche nach ihren verschwundenen Liebsten begleitet. Ihre Sätze klangen wie eine Erfolgsmeldung: Zehn weitere Leichen – nein, die Knochen, Zähne und andere sterblichen Reste von zehn Menschen – haben die Angehörigen auf einer Brache nahe der Stadt Orizaba, etwa vier Autostunden südöstlich von Mexiko-Stadt, entdeckt. Verscharrt zwischen Palmen, Kaffeesträuchern und Bananenstauden.

Einmal mehr fragte ich mich: Was ist das für ein Land, in dem Menschen nach ihren verschleppten Töchtern, Söhnen, Männern oder Enkeln suchen müssen? Und warum fühlt es sich wie ein Erfolg an, wenn sie in Brunnen, Teichen oder unter der Erde verweste Körperteile finden, die von ihren so sehr vermissten Angehörigen stammen könnten?

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