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EM in England beginnt: Die bayerische EM-Achse der deutschen Frauen-Nationalmannschaft

Giulia Gwinn, Lea Schüller und Lina Maria Magull: In der Nationalmannschaft der Frauen ist die Beteiligung des FC Bayern sehr hoch. © Imago

Sie ist eine der Jüngsten in der Mannschaft und entwickelt sich zu einer der Wichtigsten: Mit drei Toren war Klara Bühl beim 7:0-Testspielerfolg gegen die Schweiz die überraschende Matchwinnerin. Für Martina Voss-Tecklenburg könnte sie der entscheidende Faktor werden. Auch die meisten anderen Bayern-Spielerinnen im EM-Kader sind große Stützen für die Bundestrainerin.


 
Mit sieben Bayern-Spielerinnen auf Titeljagd in England


Die AZ stellt die Münchnerinnen vor, die in England (6. bis 31. Juli) dabei sind.


Giulia Gwinn (22 Jahre/Rückennummer 15/ 27 Spiele/3 Tore): Die gelernte Stürmerin spielt auch beim FC Bayern eher weiter hinten, beim DFB-Team ist sie als Außenverteidigerin gesetzt.


Die Bundestrainerin schätzt sie aber auch für ihre Offensivqualitäten in der Abwehr, immerhin drei Mal traf sie bereits. Gwinn, die von klein auf FC-Bayern-Fan ist, kann auf der linken und rechten Abwehrseite auflaufen. 2019 war sie die "Nationalspielerin des Jahres".


Marina Hegering (32 Jahre/ Rückennummer 5/ 20 Spiele/3 Tore): Sie gehört zu den ältesten und erfahrensten Spielerinnen im Kader. Hegering, die zur kommenden Saison zum Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg wechselt, gab beim Test gegen die Schweiz ein starkes Comeback nach sieben Monaten Verletzungspause.


Für den FC Bayern konnte sie in der vergangenen Saison nur vier Pflichtspiele absolvieren. "Dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin, ist selbstverständlich. Aber ich fühle mich gut für den Stand, den ich gerade haben kann", sagte sie im Trainingslager in Herzogenaurach. Fühlt sie sich fit, ist sie Stammspielerin in der Innenverteidigung. Als Mitglied im Mannschaftsrat ist die 32-Jährige auch mental für das Team wichtig.


Klara Bühl (21 Jahre/Rückennummer 19/ 24 Spiele/12 Tore): Die Mittelfeldspielerin wird immer wichtiger für Voss-Tecklenburg. Sie sei "gereift" und übernehme mehr Verantwortung "auf und neben dem Platz".


Die 21-Jährige, die vor zwei Jahren vom SC Freiburg an die Isar wechselte, spielte gegen die Schweiz auf Linksaußen und bildete mit Svenja Huth und Bayern-Teamkollegin Lea Schüller ein funktionierendes Offensivgespann. Bühl schwört auf neurozentriertes Training, das sie mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Jan-Ingwer Callsen-Bracker absolviert. Ziel sei es, ein "gutes Körpergefühl" zu entwickeln.


Linda Dallmann (27 Jahre/ Rückennummer 16/ 45 Spiele/12 Tore): Wie schon in vorigen Spielen wurde sie im Test gegen die Schweiz für Bayern-Kollegin Lina Magull eingewechselt und steuerte einen Treffer bei.


Die 27-Jährige, die seit 2019 beim FC Bayern spielt und viel Wert auf Krafttraining legt, ist für Voss-Tecklenburg eine allzeit verlässliche Alternative im Mittelfeld. Sie selbst sieht sich lieber weiter vorn, ihre zwölf Tore in 45 Länderspielen sprechen für sich.

Magull als verlängerter Arm der Bundestrainerin


Sydney Lohmann (22 Jahre/Rückennummer 8/ 12 Spiele/2 Tore): Im Trainingslager feierte das Bayern-Eigengewächs seinen 22. Geburtstag - und könnte sich mit dem EM-Titel rund einen Monat später selbst beschenken. Voss-Tecklenburg sieht sie als Einwechselspielerin, vor allem im defensiven und zentralen Mittelfeld. Im Test gegen die Schweiz schoss sie in der fünften Minute der Nachspielzeit das Tor zum 7:0-Endstand.


Lina Magull (27 Jahre/Rückennummer 20/ 60 Spiele/19 Tore): Mit ihren 60 Länderspielen gehört die zentrale Mittelfeldspielerin zu den erfahrenen Profis im Kader Voss-Tecklenburgs. Bei der EM wird die Bundestrainerin auf sie als Stütze zählen. Als Kapitänin des FC Bayern und Mitglied im Mannschaftsrat der DFB-Frauen ist sie eine, die das Team führen kann. Neben dem Fußballplatz ist sie gern im Wasser unterwegs, beim Surfen und Stand-Up-Paddling.


Lea Schüller (24 Jahre/ Rückennummer 7 /39 Spiele/ 25 Tore): Auch wenn sie im letzten Testspiel im Vergleich zu ihren Bayern-Kolleginnen eher unscheinbar vor dem gegnerischen Tor blieb, lobte die Bundestrainerin sie für ihre harte Arbeit in den vergangenen Monaten. "Lea hat gegen die Schweiz eine sehr gute Leistung gebracht und genau das umgesetzt, was wir von ihr sehen wollen", sagte Voss-Tecklenburg. Noch hat sie nicht verraten, ob sie Schüller oder Kapitänin Alexandra Popp als Mittelstürmerin aufstellt.


Mit 16 Toren in 22 Spielen hatte Schüller im vergangenen Jahr maßgeblichen Anteil am Meistertitel der Bayern-Frauen. Auf Abruf steht Maximiliane Rall (8 Spiele/0 Tore) bereit.

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