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Rollenspiel - Einmal aus der Rolle fallen

An manchen Abenden verwandelt sich das Pfadfinderlager Katze im Schatten der Festung Hohensalzburg in eine Taverne im fernen Land Thrimor und öffnet seine Tore für Barden, Händlerinnen und Priester in mittelalterlicher Gewandung. Met wird in Tontassen über die Tische gereicht, Gardisten in grünem Barett und grobem Lodenumhang patrouillieren über den Vorplatz. Und irgendwo da draußen, im unerforschten Nordwesten Thrimors, sollen auch Orcs und Goblins ihr Unwesen treiben. Thrimor hasst Orcs, hat aber derzeit andere Probleme: Die tapferen Recken der Grafschaft müssen vor allem die Bruderschaft des Ewigen Lebens zurückdrängen. Denn wer durch dieses Volk der Untoten fällt, wird selbst Teil von ihnen. Und mit dem Heer der Untoten wächst auch die Bedrohung.


Beim Life Action Role Play, kurz Larp, auf Deutsch Live-Rollenspiel, inszeniert eine Gruppe von Menschen meist über mehrere Tage hinweg eine Art interaktives Improvisationstheater. Auf sogenannten Conventions (Cons) treffen verschiedene Larp-Gruppen aufeinander und spielen in einer noch viel größeren Welt. Für alle Veranstaltungen gilt: Vor Beginn wird meist ein grober Handlungsverlauf festgelegt, der auf der Con von der Spielleitung überwacht und koordiniert wird. Es gibt Spieler-Charaktere, die ihre aufwendig gestalteten Personae auf dem Gelände verkörpern, sowie Nicht-Spieler-Charaktere, die wiederum wechselnde Statistenrollen übernehmen und variabel im Spielverlauf eingesetzt werden. Bei Großcons treffen mehrere tausend Spieler und Spielerinnen aufeinander - zu den berühmtesten zählen die "Con- quest of Mythodea" mit etwa 10.000 Beteiligten in Niedersachen, das hessische "Drachenfest" und das "Epic Empire" im Saarland.


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