Über lange Szenen hockt der französische Naturfotograf Vincent Munier in den unendlichen Weiten des tibetanischen Hochlandes. Schneeflocken wirbeln ihm in die Falten, die sich in seinem Gesicht bilden, weil er die Augen angestrengt zusammenkneift. Munier ist auf der Jagd nach dem besten Schnappschuss von Bären, Yaks und Füchsen und bewundert die Natur und sich selbst. Ganz oben auf seiner Liste steht der seltene Schneeleopard - den will er im Gebirge finden und fotografieren. Begleitet wird er bei seiner Pirsch von dem Autor Sylvain Tesson. Gemeinsam mit den spirituell angehauchten Klängen von Warren Ellis und Nick Cave verleiht Tesson der preisgekrönten Dokumentation "Der Schneeleopard" als Erzähler eine poetische Note. Dabei scheint es zuweilen, dass der Film, den Munier gemeinsam mit Marie Amiguet realisiert hat, Tiere lediglich als nettes Beiwerk installiert und eigentlich um die Macher und ihre Arbeit kreist.
Veronika Ellecosta
Freie Journalistin, München
Rezension