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Krieg in der Ukraine - Die schwierige Situation der Eremitage

Schon ihre Geschichte bindet die Eremitage samt ihren prunkvollen Räumen und den mehr als drei Millionen Kunstobjekten eng an Europa: Katharina II., die Zarin mit den deutschen Wurzeln, begründete das Museum einst als ihre private Gemäldesammlung. Sie war es auch, die in der Tradition von Peter dem Großen Modernisierungen vorantrieb und als Mäzenin geschätzt wurde. Künstler und Wissenschaftler aus den europäischen Metropolen verkehrten in Sankt Petersburg, und mit ihnen gelangten Kunstschätze in das Museum. Die Eremitage war das Tor zur kulturellen Welt Europas.


Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich dieses Tor ein Stück weit verengt. Als Reaktion auf westliche Sanktionen forderte das russische Kulturministerium bis zum 31. März seine Leihgaben von europäischen Museen zurück. Die Eremitage beugte sich der Anordnung und bat drei Museen in Italien höflich um Rückgabe. Im Palazzo Reale in Mailand war erst kürzlich eine Ausstellung zu Tizian mit Werken aus der Eremitage eröffnet worden, darunter die "Junge Frau mit Federhut", in der Gallerie d'Italia läuft bis Ende März eine Ausstellung über die Grand Tour, die gemeinsam mit der Eremitage realisiert wurde, und in Rom wird noch bis Mitte Mai ein Picasso aus der Eremitage in der Fondazione Alda Fendi ausgestellt.

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