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Radio-Beitrag

Weiße Retter - Hilfe oder Anmaßung?

In Uganda steht die Vorsitzende einer US-amerikanischen NGO vor Gericht. Sie soll sich als Ärztin ausgegeben haben und dadurch für den Tod von hundert Kindern verantwortlich sein. Hat sie es in ihrem Eifer, helfen zu wollen, übertrieben?
Mit 19 gründet die US-Missionarin Renee Bach im Osten von Uganda ein Zentrum für unterernährte Kinder. Viele sterben. Trotz oder wegen der Behandlung? Zwei Familien ziehen gegen die heute 31-jährige Bach vor Gericht. Es geht es um viel mehr als um die Frage, ob Bach schuldig ist. Der Fall steht im Zentrum einer Social-Media-Kampagne, die die gesamte westliche Hilfsindustrie in Frage stellt und im globalen Norden viel Beachtung findet: #NoWhiteSaviors. Ausgedacht haben sich den Hashtag eine Uganderin und eine US-Amerikanerin. Beide haben selbst lange für NGOs gearbeitet, beide sagen, erst jetzt machten sie etwas Sinnvolles. Für die Aktivistinnen ist Renee Bach der Inbegriff des White Savior: Eine arrogante Weiße ohne Qualifikation, die glaubt, Schwarzen per se helfen zu können, und die selbst der Tod von Kindern nicht aufhält. Gehen die Aktivistinnen zu weit? Ist die Realität wirklich so einfach?

https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/dok5/nowhitesaviors-uganda-ngo-100.html

Foto: Anne Ackermann/www.anneackermann.com