Liachtbratlmontag
Irgendwas mit Licht und Schweinsbraten an einem Montag. Mehr wusste ich nicht, als ich in meiner neuen Schule in Hallstatt ankam. Ein Ort, wo im Winter die Sonnenstrahlen nur zwei Stunden ( ➝ Zappenduster)täglich ins Tal treffen. Da ist es notwendig, die Bewohner bei Laune zu halten und längst vergessene Feiertage zu zelebrieren. Brauchtum, Bier und Bratl. Es herrschte der Ausnahmezustand an diesem ersten Montag nach Michaeli (29. September).
Der Ursprung liegt in der Zeit, als noch im Kerzenschein gearbeitet wurde. Im Sommer waren Gesellen und Lehrlinge dazu angewiesen, auf den Schein der Petroleumlampe zu verzichten. Die Sonnenstrahlen sollten reichen. Als Dank für das ersparte Geld spendierte der Meister im Herbst einen Schweinsbraten und das passende Gesöff. Und frei bekamen die Lehrlinge und Gesellen ebenfalls. So auch heute. Aber nur in diesem einen Tal. Laut UNESCO ein immaterielles Weltkulturerbe.
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