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Von Bierbrauen und Reisefieber - ein Kurzporträt über eine Bremer Bloggerin

Hopfenzupfen auf dem Balkon: Im Jahr 2014 hat Ingrid Krause angefangen die Pflanze anzubauen, ihr Blog gründete sie drei Jahre später. (Foto: Ingrid Krause/ schaedelmaedel.de)

Ingrid Krause ist eine der wenigen Heimbrauerinnen in Bremen. Auf ihrem Blog teilt sie ihre Rezepte und schreibt außerdem über Reisen, Küchen-Experimente und ihre Heimat.

Gesches Lächeln, Die Lucie, Dicker Esel: Welche Biere Ingrid Krause und ihr Freund Olaf in ihrer Küche brauen, zeigt sie auf ihrem Blog "Schädelmädel". Darum bezeichnet Krause ihr Blog auch gerne als Nachschlagewerk. "Hier finde ich jedes Bier wieder, was wir gemacht haben", sagt sie. Ein fremdes Rezept nachgebraut? Das hätten sie und Olaf noch nie. "Was wir brauen, ist alles Fantasie, spontane Gedanken." Einige Rezepte seien auch in Erinnerung an eine Reise entstanden. Sie überlegten gemeinsam, wie das Bier sein solle: Leicht? Sämig? Süß? Herb? "Und dann gucken wir, welche Zutaten passen könnten. Wir haben noch nichts in den Ausguss gegossen", sagt Krause. Bisher sei immer alles trinkbar gewesen.

Als das Paar im Jahr 2014 mit dem Brau-Abenteuer begann, improvisierte es viel, durchbohrte unter anderem die Wand einer alten Kühlbox, um sie mit einem Schlauch zu versehen und als Läuterbottich zu nutzen. Heute ist das Paar in Edelstahl ausgerüstet, hat sich sogar eine kleine Brau- und Experimentierküche eingerichtet. Dort brauen sie, füllen die Flaschen ab und etikettieren diese. Zu kaufen gibt es das "Möckernbräu" aber nicht. "Es ist beim Zoll angemeldet, aber wir haben kein Gewerbe", sagt Ingrid Krause. Daher trinken sie es nur selbst oder mit Freunden.

Das selbstgebraute Bier ist es, was am meisten Raum auf Krauses Blog einnimmt. Aber auch Reisen, Küchen-Experimente und ihre Heimat Bremen macht sie zum Thema. Neustadt, Buntentor - da ist sie zu Hause. Dort steht auch ihr Haus, das von vielen Kindern aus der Nachbarschaft Piratenhaus genannt wird, weil die Häuserwand ein Totenkopf ziert. "Den hat Olaf für mich entworfen und gemalt", sagt sie. Sie sei Metal-Fan, liebe einfach Totenköpfe, daher auch das Logo des Bieres, ein Schädel mit gekreuzten Knochen, und der Name des Blogs.

Sechs Stunden in der Woche nimmt das Blog in Anspruch, vom Fotografieren, über das Formulieren bis hin zum Kontakt mit den Lesern. "Ich könnte noch mehr Social Media machen", sagt Krause, die im Frühjahr 2017 als Schädelmädel online gegangen ist. "Aber dafür reicht die Zeit häufig neben der Arbeit nicht." Über ihren Job bei der Touristikzentrale hat die 45-Jährige übrigens auch den Spaß am Bloggen entdeckt. Denn Geld verdienen tut sie mit ihrer Webseite nicht und auch Kooperationen hat sie keine. "Aber wer weiß, was folgt", sagt Ingrid Krause.

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