Tobias Zoporowski

Diplom-Journalist (FH), Rheinbach

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Mann & Meinung: Mein Kommentar zum Nürburgring-Verkauf

Jetzt ist es also passiert, der Ring ist verkauft. Zunächst unter Vorbehalt. Mit Widerstand der zuständigen EU-Kommission rechnet aber niemand wirklich. Damit ist das Schreckgespenst aller Ring-Fans, die in den vergangenen Monaten und Jahren so tapfer protestiert haben, Realität. Doch sehen wir derselben ins Auge: Ein Verkauf war nicht mehr zu stoppen. Bei allem guten Willen nicht. EU-Kommissar Almunia war in dieser Frage unerbittlich. Entweder wird der Ring verkauft, oder ihm wird spätestens Ende 2014 die Betriebsgenehmigung entzogen. Und das wäre es dann gewesen. Aus. Ende. Für alle. Mit dem allen Quellen zufolge wirtschaftlich sehr gesunden Automobilzulieferer Capricorn, der zudem in unmittelbarer Nähe des Rings - im Gewerbegebiet Meuspath - ein Werk unterhält, hat der Ring eine Chance. Auch, wenn das nicht alle so sehen und die Frage erlaubt sein muss, wie ein mittelständisches Unternehmen den Kaufpreis von fast 100 Millionen Euro aufbringt, ohne sich damit zu verheben. Klar ist auch: In Privatbesitz wird die berühmteste Rennstrecke der Welt irgendwann schwarze Zahlen schreiben müssen. Hoffen wir, dass sie das auch tut. Und dass der neue Eigentümer behutsam neue Ansätze in diese Richtung - der Rückbau des überkandidelten Freizeitparks ist m. E. der erste richtige Schritt - unternimmt. Damit am Ende alle profitieren, die am, vom und mit dem Ring leben. Die Geschäftsleute, die Gastronomen und seine Fans.