Um sich zu infizieren, reicht ein kurzer Kontakt. Nach ein paar Stunden zeigen sich die ersten Symptome. Was für eine Erkältung gilt, gilt das auch für das Rallye-Fieber? Natürlich nicht! Das ist zumindest meine Überzeugung. Immerhin betrachte ich mich als dauerhaft rennsportresistent. Wie widerstandsfähig ich wirklich bin, soll der ultimative Test zeigen. Erwischt mich nach 24 Stunden Sportspektakel das Rennfieber?
Die Formel 1 habe ich bereits mitgemacht, und sie vollkommen unbeschadet überstanden, ohne Gehörsturz oder größeres Faible für den Rennsport. LeMans war ein Event der Superlative, aber deswegen verfolge ich nicht jedes Langstreckenrennen. Mein letzter Versuch der mutwilligen Selbstinfizierung: Für einen Tag geht es nach Monaco, auf Besuch bei einer echten Rennsportlegende: der Rallye Monte Carlo.
Die altehrwürdige Rennveranstaltung in Monaco ist der Auftakt zur Rallyesaison 2015. Auf dem Weg vom Flughafen Nizza nach Monaco lauert die erste Infektionsgefahr. Ich teile mir den Shuttletransfer unter anderem mit Andrea Kaiser. Die Sportmoderatorin aus München kann nicht nur Fußball, sie hat auch die Rallye-WM und die ADAC-GT-Masters moderiert. Außerdem ist Andrea Kaiser auch privat mit dem Rennsport verheiratet, genauer: mit Rallye-Fahrer Sébastien Ogier.
Das Fachwissen der Spezialistin füllt die kurze Fahrt nach Monaco. Nach 20 Minuten weiß ich, warum der Franzose Sébastien Loeb aus der WTCC (Tourenwagenweltmeiterschaft) zur Rallye zurückgekehrt ist, wenn auch vorläufig nur für ein Rennen, und welche Aussichten er in Monte Carlo hat. Anscheinend genügend, damit sich die anderen Teams Sorgen machen müssen. Zugegeben, Fachwissen fasziniert mich, aber ich spüre keinen Hauch von Rallyefieber.
Angekommen in Monte Carlo, geht es ins Hôtel Herimitage. Bei standesgemäßen Häppchen erblicke ich eine echte Motorsport-Größe: Über alle Köpfe hinaus ragt eine Legende der Rundstrecke, Hans-Joachim Stuck, besser bekannt als „Strietzel Stuck". Ein echter Wow-Moment, der mich fasst so umhaut wie eine Sommergrippe. Zur Erholung muss ich schnell nach draußen. Puh, nochmal gutgegangen.
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