Durch Drogensucht rutschte David Nitschkowsky in Berlin in die Obdachlosigkeit. Nach 30 Jahren Abhängigkeit versuchte er außerhalb der Stadt den Entzug und hatte es im vergangenen Jahr beinahe geschafft. Dann kam er zurück. Von Tobias Hausdorf (Text und Fotos)
Als sein Telefon klingelte und er sah, wer da anruft, hatte Martin Proschmann schon eine Ahnung, dass es kaum etwas Gutes bedeuten konnte: »Martin, ich bin auf dem Weg zu euch!« Am Telefon war sein Freund David Nitschkowsky. Proschmann hatte ihn als Sozialarbeiter in Berlin bereits einige Jahre begleitet. Nitschkowsky sollte im Oktober 2021 in Bredstedt in Nordfriesland sein und in Nordfriesland bleiben, wenn es nach Proschmann gegangen wäre. Denn Nitschkowsky würde zurück in seiner Heimatstadt Berlin nicht überleben: »Diese Stadt ist dein Tod«, hatte Proschmann ihm mitgegeben, als Nitschkowsky noch einmal in eine Entzugstherapie ging.
Zwei Jahre zuvor hatte die Sucht David Nitschkowsky schon im Griff. Der 48-Jährige wog nur noch 48 Kilogramm. Er hatte etwas eingefallene Wangen unter den blauen Augen, aber 48 Kilogramm konnte man ihm nicht ansehen. Die vielen Kleidungsschichten trugen auf. Unter der Jeans rug er noch drei Jogginghosen, unter dem Pullover noch zwei weitere und zwei T-Shirts. Hauptsache, Wärme.
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