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Universitäten planen hybrid: Die Onlinelehre im Realitätstest

„Bleibt zu Hause", heißt es seit nunmehr achtzehn Monaten für die Studenten an deutschen Hochschulen. Mittlerweile sind sie wohl länger in ihren Zimmern geblieben als die meisten anderen Personengruppen. Die Hochschulen haben in der Pandemie den Nachteil, dass man in ihnen kein Fußballspiel austragen kann. Anders kann man sich die lange Verzögerung beim Erstellen von Hygienekonzepten nicht erklären. Inzwischen ist es Studenten immerhin vereinzelt erlaubt, den Campus zu besuchen. Einige von ihnen haben in den vergangenen Wochen zum ersten Mal die Universität betreten, an der sie schon mehr als ein Jahr digital studieren. Baden-Württemberg hat sogar angekündigt, die Hochschulen im nächsten Semester wieder komplett zu öffnen, als vorerst einziges Bundesland.

Die Forderung, Deutschlands Hochschulen stärker zu digitalisieren, hat es schon lange vor der Pandemie gegeben. In einer Studie des „Monitor Digitale Bildung" von 2017 sah die Hälfte der befragten Hochschulen noch „Luft nach oben" bei der digitalen Ausstattung. Die Pandemie brachte dann aus der Not heraus einen gewaltigen Schub. Für den Staat, die Lehrenden und die Studenten bedeutete das zunächst einen großen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Laut einer Studie des Hochschulforums Digitalisierung sind die Finanzierungsmodelle der digitalen Lehre oft kurzfristig angelegt. Die langsame Wiedereröffnung der Hochschulen bietet Anlass, sich zu fragen, wie die Lehre in den deutschen Hörsälen langfristig aussehen soll.

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