Wie wird über den Osten gesprochen? Welche Narrative, also Erzählungen, gibt es? Und wie sind diese entstanden? Katharina Warda treiben solche Fragen um. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung drängt ihre Beantwortung mehr denn je.
Warda, 35, ist Soziologin und Autorin, stammt aus Sachsen-Anhalt. Die erste Frage, das Wie, kann sie für sich schnell beantworten. Zu oft, sagt Warda, werde über den Osten gesprochen, man lasse die Leute nicht selber sprechen. Und wenn doch, kommen trotzdem nicht alle zu Wort. "Mir fehlen kritische ostdeutsche Stimmen", sagt sie. Gerade wenn es um die Erinnerung an die Wendezeit gehe. Dann zählt sie auf: migrantische Stimmen, Stimmen von nicht-weißen Menschen und die Geschichten der Kinder, deren Eltern Wendeverlierer waren.
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