Per Mertesacker bei seinem Abschiedsspiel im Oktober 2018 in der HDI-Arena in Hannover - nun ist er Dazn-Kommentator. (Foto: picture alliance/dpa)
Der frühere Fußballprofi Per Mertesacker kommentiert nun selbst Champions-League-Spiele. Ein Gespräch über schwierige Interviews und respektvolle Kritik.
Per Mertesacker, 35, war während seiner Fußballkarriere ein exzellenter Verteidiger, er konnte aber auch ziemlich effizient zum Angriff übergehen. Ein wortgewandter Weltmeister, der für provokativ nachfragende Reporter schon mal streitlustige Antworten parat hatte. Und nun dieser Seitenwechsel: Der frühere Nationalspieler arbeitet inzwischen als Experte und Co-Kommentator für den Streamingdienst Dazn. Weil Mertesacker aber auch noch die Jugendakademie seines ehemaligen Klubs FC Arsenal leitet, darf er ausgerechnet beim Champions-League-Spiel des FC Bayern am Dienstagabend eine Pause einlegen. Womöglich eine Entscheidung im Sinne der Objektivität: Die Münchner treten bei Tottenham Hotspur an, dem Londoner Erzrivalen der Gunners...
SZ: Herr Mertesacker, wissen Sie, welches Video von Ihnen am häufigsten auf Youtube angesehen wurde?
Per Mertesacker: Bestimmt die Eistonne...
... auf jeden Fall ein Fernsehhighlight der WM 2014. Sie waren gerade gegen Algerien ins Viertelfinale eingezogen und wurden nach dem Spiel interviewt. ZDF-Reporter Boris Büchler entgegneten Sie durchaus schnippisch, dass Sie die ganze Fragerei nicht verstehen und sich vor einer Analyse erst mal drei Tage in die Eistonne legen wollen.
Und ich würde wahrscheinlich alles wieder genauso machen.
Warum?
Das Gespräch ging von Anfang an in eine sehr negative Richtung, das war sehr irritierend. Wir hatten 120 schwere Minuten hinter uns, ein intensives Spiel, wir haben bis zum Ende gekämpft und sind weitergekommen. Im Moment des Erfolgs empfand ich das als ungerecht.......................