(...)
"Für die Galerie: Das ist
sowieso der zentrale Befund von Beschorner, wenn er darauf schaut, was
von Politik und Sport bezüglich der WM in Katar gemacht oder gesagt
worden ist. «Das Ganze ist unglaublich zynisch», sagt er und spricht von
einem «Reparaturmodus», in dem sich nun alle befänden.
Der Ethiker hätte sich mehr gewünscht, klare Kante, ein deutliches Zeichen. Ein Boykott wäre für ihn das Richtige gewesen. Fussballverbände, auch der Schweizerische, und selbst NGOs wie Amnesty International haben sich gegen einen solchen ausgesprochen. Sie verweisen auf die vielen Veränderungen, welche die WM und ihr Druck bewirkt haben, etwa mit Blick auf die Arbeiterrechte.
Beschorner sagt, das sei schon oft behauptet worden vor Grossanlässen, aber nachhaltig sei das nie gewesen. «Ich bleibe dabei: Das Einzige, das Wirkung gezeigt hätte, wäre ein Boykott gewesen», sagt er. Jetzt bekämen die katarischen Organisatoren zwar etwas Kritik ab, aber am Ende doch, was sie wollen: weltweite Aufmerksamkeit für ihr Land, geprägt durch funkelnde Stadionneubauten.
Dass eine Reihe von Fussballverbänden – darunter auch England, Deutschland und die Schweiz – ihre Captains an der WM bunte Kapitänsbinden tragen lässt, Motto «One Love», für Toleranz, Respekt, ist für ihn «rein symbolträchtiger Natur». Und Ausdruck der «Hasenfüssigkeit» der Verbände, weil für ihn diese Art der Kritik nicht reicht – genauso wenig wie ein paar kritische Aussagen in der Presse."
Der Ethiker hätte sich mehr gewünscht, klare Kante, ein deutliches Zeichen. Ein Boykott wäre für ihn das Richtige gewesen. Fussballverbände, auch der Schweizerische, und selbst NGOs wie Amnesty International haben sich gegen einen solchen ausgesprochen. Sie verweisen auf die vielen Veränderungen, welche die WM und ihr Druck bewirkt haben, etwa mit Blick auf die Arbeiterrechte.
Beschorner sagt, das sei schon oft behauptet worden vor Grossanlässen, aber nachhaltig sei das nie gewesen. «Ich bleibe dabei: Das Einzige, das Wirkung gezeigt hätte, wäre ein Boykott gewesen», sagt er. Jetzt bekämen die katarischen Organisatoren zwar etwas Kritik ab, aber am Ende doch, was sie wollen: weltweite Aufmerksamkeit für ihr Land, geprägt durch funkelnde Stadionneubauten.
Dass eine Reihe von Fussballverbänden – darunter auch England, Deutschland und die Schweiz – ihre Captains an der WM bunte Kapitänsbinden tragen lässt, Motto «One Love», für Toleranz, Respekt, ist für ihn «rein symbolträchtiger Natur». Und Ausdruck der «Hasenfüssigkeit» der Verbände, weil für ihn diese Art der Kritik nicht reicht – genauso wenig wie ein paar kritische Aussagen in der Presse."
(...)
Zum Original