Business as usual mit Wladimir Putin? Was für eine Frage. Eine
vorgeschobene Verantwortung von westlichen Unternehmen für Mitarbeitende
in Russland sticht nicht ihre Verantwortung als gesellschaftliche
Akteure. Frei nach Adorno: Es gibt keine richtigen Geschäfte in einem
falschen Krieg. Ein Gastbeitrag.
„Darlin’ you got to let me know“, singen The Clash in einem bekannten
Song aus dem Jahr 1982: „Should I stay or should I go?“ Es ist die
große Frage, die sich angesichts des russischen Angriffskrieges derzeit
viele westliche Unternehmen stellen. Manche Firmen gehen,
andere bleiben, wieder andere ducken sich weg – und hoffen, Antworten
vermeiden, ihrer Verantwortung aus dem Weg gehen zu können.
Um etwas Klarsicht zu gewinnen, kann man zunächst drei Diskussionsstränge unterscheiden. Es gibt, erstens, eine traditionelle unternehmerische Rhetorik, die darauf rekurriert, dass Länder, die miteinander handeln, keine Kriege führen sollen. Daran knüpft sich zweitens ein ideologischer Argumentationsstrang, der die moralische Unbeflecktheit von Unternehmen als rein ökonomische Akteure hochhalten will. Und es gibt eine dritte Sicht, die Fragen von Unternehmensverantwortung im 21. Jahrhundert anders beantwortet: Unternehmen werden als gesellschaftliche (nicht nur ökonomische) Akteure kontextualisiert und als Verantwortungsträger normativ herausgefordert.
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