Theresa Höpfl

Journalistin, München & Erfurt

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Azubi in zehn Minuten

Speed-Dating der IHK

Beim Speed-Dating der IHK sollen zukünftige Auszubildende und Unternehmen zusammenfinden. 700 offene Stellen gibt es allein in Frankfurt.

Hammam hat in Syrien Tourismusmanagement studiert. Nun besucht er Deutschkurse, arbeitet als Barkeeper und hat einen in Deutschland anerkannten Realschulabschluss. Mit diesem Hintergrund ist der 25-Jährige am Montag auf dem Azubi-Speed-Dating in der PSD-Bank-Arena in Bornheim auf Ausbildungsplatzsuche gegangen.

Ihm gegenüber sitzt nun Gerd Dott, Ausbildungsleiter für Fachinformatik beim Reiseveranstalter Thomas Cook. Zwischen den beiden steht eine Sanduhr. Zehn Minuten sollte ihr Gespräch maximal dauern. Nicht viel Zeit, um jemanden von sich zu überzeugen. Hammam spricht sehr leise. Auf Dotts Fragen, was Thomas Cook eigentlich genau macht oder ob er sich mit der Programmiersprache Java auskennt, reagiert er unsicher. Nach dem Gespräch sieht Gerd Dott eher schlechte Chancen, dass Hammam nach der Online-Bewerbung einen Ausbildungsplatz erhält: „Er wirkte so, als wüsste er noch gar nicht recht, was er will. Um in der IT zu arbeiten, braucht man aber auch Begeisterung für knifflige Aufgaben."

Mehr als 40 Ausbilder haben einen Bewerbungstisch zum dritten und letzten Azubi-Speed-Dating 2018 der IHK Frankfurt aufgestellt. Es ist eine Last Minute- Börse für Ausbildungsplätze, denn für die meisten hat das Ausbildungsjahr schon im August oder September begonnen. Viele Unternehmen sind da aber flexibler geworden und Realschüler oder Abiturienten können dank verkürzten Ausbildungszeiten oft auch später im Jahr anfangen.

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