Theresa Höpfl

Journalistin, München & Erfurt

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Artikel

Altstadtfeier mit Röhre aus Stahl

Kunstverein

Der Kunstverein will mit einer Skulptur einen Kontrapunkt zur Altstadt-Ästhetik setzen.

Wenn Passanten und Touristen vom Dom in Richtung Römerberg laufen, steht ihnen zuerst das Erstaunen ins Gesicht geschrieben. Grund ist die neue Skulptur an der Fassade des Frankfurter Kunstvereins. „Die große Illusion", eine über den Rand des Flachdachs geknickte Röhre aus hochglanzpoliertem Stahl. Schon nach kurzer Zeit bemerken die Schaulustigen, dass sie sich selbst in der Skulptur spiegeln. Ganz Smartphone- und Selfie-Generation wollen die meisten sich so auch gleich fotografisch einfangen, laufen umher und suchen den perfekten Winkel.

Diese Interaktion, das Spiel zwischen der statischen Skulptur und dem Leben auf der Straße, ist ganz im Sinne des Frankfurter Künstlerduos Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt. Die moderne Außenskulptur mit industrieller und einfacher Formsprache bilde einen markanten Kontrapunkt zu der detailverliebten Ästhetik der neuen Altstadt, sagt die Kuratorin Franziska Nori. Das Kunstwerk reflektiere gewissermaßen die historische Rekonstruktion.

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