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Geopolitische Akteure im Nahostkonflikt: Hotspot der Weltpolitik


Iran

Das iranische Regime mischt in vielen Konflikten der Region mit. Seine verlängerten Arme: die Hisbollah im Libanon, die Hamas und der Islamische Dschihad in Gaza, schiitische Milizen im Irak und die Huthi-Bewegung im Jemen. Während es der Islamischen Republik kurz nach der Gründung 1979 vor allem darum ging, durch militante Gruppen den Geist der Islamischen Revolution zu exportieren, verfolgt sie heute das Ziel, ihren Einfluss in der Region auf Kosten Saudi-Arabiens auszubauen und dem Todfeind Israel zu schaden. Mit dem Großangriff der Hamas ist nun beides gelungen.

Doch welche Rolle hat Iran bei dem Angriff konkret gespielt? Klar ist: Das war keine spontane Aktion. Ohne ausländische Hilfe hätte die Hamas eine derartige Operation nie zustande gebracht.

Dass Iran die Hamas seit Jahrzehnten mit Waffen und Geld unterstützt und ihre Kämpfer ausbildet, ist kein Geheimnis. Auch Teheran macht aus den Verbindungen zur Hamas keinen Hehl. Doch den Vorwurf einer Mitplanung haben iranische Regierungsvertreter zurückgewiesen.

Dennoch gibt es Hinweise auf eine direkte Beteiligung. Nach einem Bericht des Wall Street Journal hätten die iranischen Revolutionsgarden den Hamas-Angriff seit August mitgeplant und eine Woche vor dem Großangriff grünes Licht gegeben. Der Bericht beruft sich auf Aussagen anonymer hochrangiger Vertreter der Hamas und der Hisbollah.

In Beirut soll es eine gemeinsame Kommandozentrale von iranischen Revolutionsgarden, Hamas und Hisbollah geben. Doch eindeutige Beweise, was dort geplant wurde, fehlen bislang.

Gespannt wird nun darauf gewartet, wie Israel selbst die Frage bewertet. Das israelische Militär und Premierminister Benjamin Netanjahu halten sich mit Aussagen zur Rolle Irans bisher zurück. Womöglich auch, um das Auftun neuer Fronten zu verhindern. Teseo La Marca


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