Medizinische Behandlungen und Studien orientieren sich oft am männlichen Standard. Das kann für Frauen zum Problem werden.
taz: Frau Oertelt-Prigione, ist es als Frau besser, zu einer Ärztin zu gehen statt zu einem Arzt?
Sabine Oertelt-Prigione: Prinzipiell nicht, es gibt aber Studien, die belegen, dass Ärztinnen sich tendenziell etwas mehr Zeit für Gespräche nehmen oder dass die Versorgung durch Ärztinnen bei bestimmten Erkrankungen besser zu sein scheint. Das muss man aber mit Vorsicht beleuchten, denn die Zahl dieser Studien ist gering. Wir sollten das also nicht verallgemeinern. Wichtig ist, dass die Person geschlechtersensibles medizinisches Wissen hat und auf die Patient:in eingehen kann. Dabei ist es irrelevant, ob das nun ein Arzt oder eine Ärztin ist.