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Die besten Twitter-Tools Teil 1

screenshot twitter @torial

Teil 1: „Die Aggregierer"

Für Twitter gibt es allerhand verschiedene Tools, die zum Teil nicht so bekannt sind, wie sie es sein sollten, und einem das Leben als Twitter-Nutzer leichter machen. Darunter Statistik-Tools oder solche, die Querverbindungen zwischen Twitter-Nutzern sichtbar machen.

Topsy http://topsy.com/

Topsy ist eine Art Google für Twitter. Man kann einen Suchbegriff oder Link eingeben und erhält dann die gesuchten Tweets. Die Ergebnisse werden nach der Zahl der Tweets, die sich auf das jeweilige Suchergebnis beziehen, sortiert. Die Treffer kann man nach Zeitkriterien durchsuchen, nach Kategorien wie „Fotos", „Videos" oder „Influencers" oder nach Sprache. Mit einer erweiterten Suche lassen sich zudem die Tweets eines bestimmten Twitterers durchsuchen.

Nach eigener Aussage bietet Topsy die Analyse von „Hunderten von Milliarden Tweets und Webseiten, gesammelt von Millionen von einzelnen Webseiten, Blogs und in für soziale Medien aufbereiteten Webinhalten".

Die Lösungen von Topsy, so das Unternehmen, würden von einigen der weltgrößten Marketing-, Nachrichten-, Entertainment- und Finanzorganisationen genutzt, um über Events informiert zu sein, Markttrends und Kundenfeedback zu beobachten oder um vorherzusagen, was sich in Zukunft tun wird.

Deutsche Twitter-Trends http://www.twitter-trends.de/

„Um zu erkennen, welche Themen derzeit angesagt sind, wurde diese Seite erschaffen", heißt es auf der Website der Deutschen Twitter-Trends. In einem Ranking werden dort die dreißig derzeitigen Top-Trends des deutschsprachigen Twitter-Raums gelistet. Klickt man weiter, gelangt man zu Auflistungen der jeweiligen Tweets zu dem entsprechenden Top-Thema.

Mit einer Funktion namens „Trendsetter" kann man herausfinden, wer die ersten Tweets zu einem Hashtag geschrieben hat. Eine weitere Funktion, „Trendverlauf", zeigt die Tweet-Dichte zu einem bestimmten Hashtag. Anhand des Graphen lässt sich etwa nachvollziehen, wann die Schweinegrippe grassierte.

Socialmention http://socialmention.com/

Diese Seite bietet Echtzeit-Social-Media-Suche und -Analyse. Ähnlich wie bei Topsy lässt sich nach Begriffen suchen. Zu den Suchtreffern gibt es Indikatoren wie „strength", „sentiment", „passion" oder „reach", außerdem die „Top Keywords" und „Top Users". Die Daten lassen sich im CSV-Format herunterladen.

Tame http://tame.it/

Mit Tame kann man der Informationsüberflutung bei Twitter besser Herr werden. Besonders wenn man vielen Twitter-Nutzern folgt und vielleicht auch noch Listen angelegt hat, erscheinen plötzlich sehr viele Tweets auf der Startseite. Tame zeigt einem die Tweets derjenigen Personen, denen man folgt, sortiert danach, wie viele Retweets die Tweets jeweils haben, und das in drei verschiedenen Kategorien: zum einen nach dem im Tweet verlinkten Inhalt (Artikel, Link etc.), zum anderen nach Hashtags und schließlich noch nach Twitterern.

Wenn man Listen angelegt hat, kann man sich diese Übersicht auch für die Tweets einzelner Listen anzeigen lassen. Diese Funktion ist jedoch kostenpflichtig.

Mit einer speziellen Funktion kann man zudem nach verwandten Hashtags zu einem bestimmten Hashtag suchen, wenn man gerade nicht weiß, welcher Hashtag zum Inhalt eines Tweets noch existiert und passt.

Bundestwitter http://www.bundestwitter.de/

Das Tool Bundestwitter.de wurde von dem Medieninformatik-Studenten Thomas Puppe erfunden und ist noch recht neu. „Was twittern unsere Politiker?", lautet das Schlagwort der Seite. Bundestwitter.de sammelt und analysiert die Tweets der Mitglieder des deutschen Bundestages. Es gibt Übersichten wie „Die erfolgreichsten Tweets der vergangenen Woche", einen Livestream und Übersichten zu einzelnen Top-Politikern, in denen zum Beispiel steht, seit wann ein bestimmter Abgeordneter bei Twitter dabei ist. Weiterhin sind die Top-Hashtags bestimmter Monate ersichtlich.

Darüber hinaus gibt es noch einen Abschnitt mit Reports und Statistiken. In diesem findet man unter anderem eine Visualisierung der Retweets der Politiker im Verhältnis zu Followern, in der Hans-Christian Ströbele (Grüne) und der Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am meisten vom Median abweichen.

API-Technik

Wie kommen die Twitter-Tools eigentlich an die Daten, die sie für die Auswertungen benötigen? Die Tools greifen auf eine Programmierschnittstelle (https://de.wikipedia.org/wiki/Programmierschnittstelle) zu, die Twitter anbietet (https://dev.twitter.com/).

Torsten Müller, Mitgründer und Chief Marketing Officer von Tame, erklärt das Prozedere: „Um an Twitterdaten zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann entweder die Streaming-API benutzen und ein 1 %-Sample des gesamten Twitterstroms bekommen. Oder man verwendet wie in unserem Fall die Search-API, bei der es allerdings Begrenzungen, sogenannte Rate Limits gibt. Rate Limits sind von Twitter festgelegte Höchstwerte für Anfragen an die API. Diese hängen unter anderem davon ab, wie viele Nutzer eine auf Twitter basierende Applikation hat."

Wenn ein Tool von den Twitter-APIs unabhängig sein will, kann es auch Twitter-Daten bei Data-Resellern von Twitter erwerben. Twitter erlaubt vier lizenzierten Partnern, den Vollzugriff auf sämtliche Twitterdaten zu verkaufen. Namentlich sind das die Anbieter Gnip, Datasift, Topsy und NTT Data.

Twitter-Tools sind wie alles im Web großem Wandel unterworfen. Ständig gibt es neue Tools, andere wiederum werden wieder dicht gemacht. Das Tool Backtype, das so ähnlich funktionierte wie Topsy, wurde 2011 von Twitter gekauft.

In Teil 2 stellen wir Tools vor, die Visualisierungen von Twitter-Statistiken und Nutzerbeziehungen bieten.

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