Tanja Banner

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Komet Ison: "Hubble" soll Kometen-Rest untersuchen

Während kaum noch jemand daran zweifelt, dass der Komet Ison seine Annäherung an die Sonne nicht überstanden hat, unternimmt die Nasa noch einen Versuch, um herauszufinden, ob ein Teil des Kometenkerns noch existiert: Das Weltraumteleskop "Hubble" kommt zum Einsatz.


Seit Wochen hält der Komet Ison die Astronomie-Welt in Atem, nun will die US-Raumfahrtbehörde Nasa untersuchen, was aus dem Kometen nach seiner Annäherung an die Sonne geworden ist. "Es gibt keinen Zweifel, dass der Komet beträchtlich schrumpfte, als er die Sonne umrundete", teilt die Nasa auf ihrer Website mit. "Es gibt auch keinen Zweifel, dass etwas auf der anderen Seite herausgekommen ist."

Die Frage, die die Wissenschaftler bewegt: Waren es nur Trümmer des Kometen, die die Annäherung an die Sonne überstanden haben oder hat ein Teil des eisigen Kometenkerns die Hitze der Sonne überlebt? Es sei wahrscheinlich, dass am 1. Dezember kein Kometenkern mehr übrig war, heißt es bei der Nasa, die den Kometen Ison ein Jahr lang mit zwölf verschiedenen Raumsonden - darunter SOHO und STEREO, von denen die veröffentlichten Aufnahmen stammen - beobachtet hat. Die Wissenschaftler folgern das aus den Helligkeitsänderungen des Kometen, die sie beobachtet haben.


"Hubble" soll Kern von Ison suchen

Um sicherzugehen, soll das "Hubble"-Weltraumteleskop noch im Dezember nach den Überresten des Kometen Ausschau halten. Erst dann können die Wissenschaftler genauer sagen, ob es noch einen Kometenkern gibt. Egal welches Ergebnis "Hubble" liefert, enttäuscht ist die Wissenschaft nicht von dem als "Jahrhundertkometen" angekündigten Ison: Die Daten, die nicht nur mit Raumsonden, sondern auch durch Beobachtungen am Boden über den Kometen gesammelt wurden, reichen, um Wissenschaftler nach Angaben der Nasa über Jahre zu beschäftigen.


Komet Ison, der schon vor seiner Sichtbarkeit als "Weihnachtsstern" und "Adventsstern" gefeiert wurde, näherte sich am 28. November der Sonne bis auf 1,17 Millionen Kilometer. Weil die Sonnenobservatorien, die den Kometen bei seiner Annäherung beobachteten, den Kometen teilweise nicht sehen konnten, erklärten Nasa und ESA ihn für "tot". Erst auf späteren Aufnahmen wurde entdeckt, dass sich ein Teil des Kometen auf der ursprünglich berechneten Flugbahn weiterbewegte und auch wieder an Helligkeit gewann.

Mittlerweile verliert der Überrest des Kometen jedoch an Helligkeit und wird auf der Erde wohl nicht mit bloßem Auge zu sehen sein.

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